Die Königsblauen waren für den über weite Strecken klar überlegenen Triple-Gewinner beim 1:5 (0:4) am 23. Bundesliga-Spieltag nicht mehr als ein Spielball. Während Schalke drei Tage nach dem 1:6 gegen Real Madrid eine erneute Demütigung erlebte, geht für das Bayern-Team von Trainer Pep Guardiola die Rekordjagd weiter. Die Meisterschaft ist angesichts von 20 Punkten Vorsprung auf den neuen Tabellenzweiten Borussia Dortmund ohnehin so gut wie entschieden.
Den 15. Sieg in Folge der erneut äußerst spielfreudigen Bayern, die nunmehr seit 48 Ligaspielen ungeschlagen sind und im besten Fall schon am 26. Spieltag (22. März in Mainz) den 24. Titel holen können, leitete David Alaba in der 3. Minute ein.
Der überragende Arjen Robben (15. und 28.) und Mario Mandzukic mit seinem 14. Saisontor (24.) erhöhten noch vor der Pause auf 4:0. Den Ehrentreffer erzielte der Ex-Schalker Rafinha mit einem Eigentor (64.), in der 77. Minute verwandelte Robben einen Foulelfmeter zu seinem dritten Treffer. Der Verursacher Kyriakos Papadopoulos sah die Rote Karte, er war durch einen Katastrophenpass seines Mitspielers Kevin-Prince Boateng in die prekäre Situation geraten und hatte Mandzukic umgerissen.
Das Gäste-Team von Jens Keller hatte vor 71.000 Zuschauern bei der ersten Liga-Niederlage des Jahres dem ideenreichen und schnellen Spiel der Münchner wenig entgegenzusetzen. Schon früh ergab sich Schalke, das im Vergleich mit den bärenstarken Bayern vor allem in der ersten Halbzeit wie eine Schülermannschaft wirkte, seinem Schicksal.
Die Bayern hatten bei der frühen Führung aber Glück. Einen Freistoß von Alaba fälschte Roman Neustädter unhaltbar für Ralf Fährmann ab. Das 2:0 wenig später war dagegen kein Zufall, sondern weltklasse. Nach Fehler von Leon Goretzka und Zuspiel von Mandzukic steuerte Robben alleine auf den Schalke-Keeper zu und überwand ihn mit einem gefühlvollen Lupfer. Damit stellten die Bayern einen Liga-Rekord auf, weil sie zum 15. Mal nacheinander mindestens zwei Treffer erzielten. Dem 3:0 von Mandzukic per Kopfball ging eine präzise Flanke von Alaba voraus, beim 4:0 zirkelte Robben den Ball gekonnt ins lange Eck.
Wie überlegen die Bayern auch ohne die verletzten Franck Ribéry und Thomas Müller waren, zeigte auch, dass Torwart Manuel Neuer in der 28. Minute das erste Mal den Ball berührte - nach einem Rückpass von Dante. Kurz vor der Pause musste sich Neuer bei den ersten Torschüssen von Christian Fuchs und Benedikt Höwedes aber sogar einmal strecken.
80 Prozent Ballbesitz und 92 Prozent Passgenauigkeit ermittelten die Statistiker für die Bayern schon in der ersten Hälfte. Im zweiten Durchgang war es nicht mehr ganz so extrem, weil die Münchner nun etwas Tempo aus dem Spiel nahmen und Schalke etwas mehr Gegenwehr leistete. Trotzdem konnten sich die Gäste bei ihrem Torwart bedanken, dass es nicht viel deutlicher wurde. Fährmann rettete gegen Robben, Mandzukic und Götze in höchster Not.