Zugegeben, ein paar lange Bälle flogen ziellos in Richtung Spitze und auch einige Aktionen in der Defensive wirkten noch nicht so souverän wie man es von einem Mats Hummels in bester Verfassung kennt. Dennoch zeigte sich schon bei seinem ersten Einsatz nach dem im Spiel gegen den VfL Wolfsburg erlittenen knöchernen Bandabriss am Fersenbein, warum sie im schwarz-gelben Lager die Rückkehr des Innenverteidiger hoffnungsfroh erwartet hatten.
Allein Hummels Präsenz schien auszureichen, um dem zuletzt häufig zu ideenlosen und dementsprechend stockenden Aufbauspiel der Westfalen wieder mehr Struktur und Sicherheit zu geben. Immer wieder setzte der 25-Jährige vor allem Marco Reus mit gezielten Pässen in die Tiefe in Szene. „Ich bin sehr froh, dass Mats wieder dabei ist“, sagte Reus hinterher. „Er sucht mich und dadurch bin ich mehr ins Spiel eingebunden.“
Ganz ähnlich sah das Nuri Sahin, der in den letzten Wochen die Last der Angriffsinitiierung aus der hintersten Reihe heraus mehr oder minder alleine schultern musste und nun wieder mehr Freiheiten genoss. „Wenn Mats auf dem Platz steht, habe ich viel mehr Ballkontakte. Ich kann dann weiter nach vorne und mehr Einfluss auf das Spiel nehmen.“
Hummels selbst stimmte nicht in die Lobeshymnen auf seine Rückkehr ein und verließ das Stadion an der Hamburger Straße schweigend. Die netten Worte überließ er lieber anderen – und dementsprechend auch das Fazit: „Mit seiner Ausstrahlung auf die Mannschaft hat er seinen Stellenwert für uns dokumentiert“, erklärte Sportdirektor Michael Zorc. „Man hat den Eindruck, jeder tut sich mit ihm an der Seite ein bisschen leichter.“