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Warten auf das Schlupfloch

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Borussia Dortmund: Die Jungspunde im Test
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Sechs Tore hat Marvin Ducksch während der Vorbereitung für die BVB-Profis erzielt – Bestwert. Trotzdem muss er sich vorerst wieder bei der U23 in der 3. Liga anbieten.

Es ist eben nicht leichter geworden, den Sprung aus dem Nachwuchsbereich hin zu den Profis zu realisieren. Das Leistungsniveau der Mannschaft von Jürgen Klopp ist inzwischen so hoch, die Ansprüche sind derart gestiegen, dass es schwieriger geworden ist, die talentierten Nachwuchsleute aus der Jugend und der U23 in Ruhe zu entwickeln und ihnen die nötigen Einsatzzeiten zu bescheren, um sich an die Bundesliga zu gewöhnen.

Dass es diese Entwicklung gibt, sei ein ganz normaler Prozess, erklärte Sportdirektor Michael Zorc bereits mehrfach. Die Erfolge der letzten Jahre haben dazu geführt, dass die Durchlässigkeit nach oben geringer ist. Nichtsdestotrotz ist es das erklärte Ziel der Verantwortlichen, weiterhin den einen oder anderen jungen Spieler an den Profikader heranzuführen. Einige aussichtsreiche Kandidaten, die auf das eine Schlupfloch warten, absolvierten große Teile der Vorbereitung bei den Profi – und wussten durch die Bank zu überzeugen. RevierSport hat sie unter die Lupe genommen und wagt eine Prognose.

Marvin Ducksch Der Offensivspieler hat, obwohl er wegen eines Mittelfußbruchs fast die gesamte letzte Saison verpasst hat, in den letzten zwölf Monaten einen großen Schritt nach vorne gemacht. Er wirkt inzwischen deutlich robuster und technisch verbessert. Zudem erwies er sich als guter Vollstrecker. Sein Ziel für die nächsten Monate: „Für Dortmund in der Bundesliga zu spielen war schon immer mein Traum.“ Er hat es wegen der großen Konkurrenz in der Offensive schwer, doch mit Auftritten wie zuletzt beim Pokalspiel in Wilhelmshaven wird er sich seine Einsatzzeiten erarbeiten.

Marian Sarr Ginge es bei Innenverteidigern nur um Spielintelligenz und fußballerisches Vermögen, Marian Sarr wäre schon mit seinen 19 Jahren ein ernsthafter Konkurrent für Neven Subotic und Mats Hummels, aber: „Er kann noch nicht so wahnsinnig viel entgegensetzen“, erklärt Jürgen Klopp. „Seine körperliche Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.“ Das weiß Sarr, der noch ein Jahr seiner Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann vor sich hat, auch selbst: „Bei Neven, Mats und Sokratis kann ich viel von ihrer robusten Spielweise lernen.“ Bis Sarr den Sprung in die Bundesliga schafft, wird es noch eine Zeit dauern, mittelfristig wird ihm dies aber gelingen.

Jannik Bandowski 34 Minuten bei einem 2:2 gegen Wacker Burghausen - die aktuelle Bilanz von Jannik Bandowski im Seniorenbereich ist noch sehr überschaubar. Kein Wunder, schließlich könnte der 19-Jährige, der beim TSV Korbach und dem SC Paderborn ausgebildet worden ist, noch für die U19 des BVB auflaufen. In der Vorbereitung machte er seine ersten Erfahrungen bei den Profis – und deutete eine Menge Potenzial an. Weil in Marcel Schmelzer nur ein gelernter Linksverteidiger im Kader steht, witterte Bandowski seine Chance, sich dort zu einer echten Alternative zu entwickeln. Sein primäres Ziel ist es zwar, sich in der 3. Liga zu etablieren, doch er hat Eindruck hinterlassen und darf sich berechtigte Hoffnungen machen, schon in dieser Saison die ersten Minuten in der Bundesliga zu sammeln, sollte Klopp Ersatz für Schmelzer benötigen.

Erik Durm Wie groß die Hoffnungen sind, die Jürgen Klopp in Erik Durm setzt, macht er unmissverständlich klar, wenn er über den 21-Jährigen spricht. „Körperlich ist er der außergewöhnlichste Spieler, den wir haben. Er hat unfassbare Werte“, lobt der Trainer. „Wir glauben, dass er richtig, richtig gut wird.“ In den Testspielen wurde sichtbar, dass Durm bislang zumeist offensiv auf den Außenbahnen agiert hat. Im Angriffsspiel wirken seine Bewegungsabläufe routinierter als in der Rückwärtsbewegung, doch das, da ist sich Klopp sicher, wird sich mit der Zeit ändern. Weil seine Spielweise eher dem entspricht, was der BVB-Coach bei einem Außenverteidiger erwartet, als die von Sokratis, der in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf hat, konkurriert Durm vor allem mit Kevin Großkreutz um den Platz als Vertreter des verletzten Lukasz Piszczek. Der Ur-Dortmunder hat da die Nase vorne, aber Einsatzzeiten wird Durm bekommen.

Koray Günter Die letzten Wochen und Monate waren für den 18-Jährigen alles andere als leicht. Seit Anfang Februar setzen ihn immer wieder leichte Verletzungen außer Gefecht, zum Start der Vorbereitung kam nun eine Knieverletzung hinzu. Den Rückstand musste er folglich erst einmal aufholen. „Das kann an der Schwelle vom Jugend- zum Erwachsenenbereich manchmal vorkommen“, bleibt Klopp gelassen. „Koray wirkt körperlich extrem weit, muss aber noch stabiler werden. Wir haben da die nötige Geduld.“ In der Reserve wird er, wenn er fit bleibt, definitiv wieder zum Stammpersonal zählen und somit wichtige Erfahrung im Profibereich sammeln.

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