Nach fünf Siegen aus den letzten sechs Bundesligaspielen und der damit verbundenen Aufholjagd in Richtung Champions League spricht in Gelsenkirchen niemand mehr über Jens Keller als "Gesicht der Schalker Krise". Der Fußballlehrer kommt nicht nur bei den S04-Verantwortlichen und Spielern sehr gut an, sondern wird inzwischen auch vom Publikum geschätzt.
Zuletzt hatten sich aus der Mannschaft unter anderem Kapitän Benedikt Höwedes und Jermaine Jones für einen Verbleib Kellers als Chefcoach der Königsblauen ausgesprochen.
Manager Horst Heldt registriert derlei Stimmen aus der Kabine wohlwollend, doch all zu viel Einfluss darauf, ob für Keller der Daumen hoch oder runter geht, haben diese offenbar nicht. "Ich werde den Spielern nicht in den Mund legen, was sie in dieser Sache zu sagen haben. Positives Feedback ist wichtig und natürlich viel besser, als wenn sie sagen: Das geht gar nicht!", erklärte Schalkes Sportvorstand. "Klar ist aber auch, dass die Vereinsführung über die Trainerfrage entscheiden muss."
Keller kann weitere Werbung in eigener Sache betreiben, wenn Schalke auch den Tophit des 29. Spieltags gegen Bayer Leverkusen gewinnt. Trotz der großen Chance, auf einen Punkt an den Tabellendritten heran zu rutschen, will Heldt auf eine erneute deutliche Ansprache vor der Mannschaft verzichten. "Die Spieler haben verstanden, worum es geht", glaubt der 43-Jährige.