Nach dem leblosen Auftritt und der fünften Niederlage in Folge bleibt Hoffenheim, das sich am Montag von Trainer Markus Babbel getrennt hatte, mit 12 Punkten auf dem Relegationsplatz - und damit weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Der HSV feierte den dritten Heimsieg in Serie und kletterte zumindest vorübergehend mit 24 Zählern auf einen Europacup-Platz.
Mann des Tages beim HSV war Artjoms Rudnevs: Der Lette erzielte vor 48.121 Zuschauern beide Tore. In der 27. Spielminute brachte er die Hanseaten mit einem Kopfball in Führung, in der 74. Minute legte Rudnevs mit einem Rechtsschuss das 2:0 nach. Beim ersten Treffer hatte Hoffenheims Schlussmann Koen Casteels eine unglückliche Figur abgegeben, er stand zu weit vor dem Tor.
Passiv, zweikampfschwach, harmlos: Hoffenheim knüpfte in Hamburg nahtlos an die schwachen Vorstellungen der Vorwochen an. Die Kraichgauer, bei denen Kramer vier neue Spieler in die Startformation beordert hatte, ließen den zuletzt starken Hanseaten lange viel zu viel Raum im Mittelfeld. Dabei hatte der Interimscoach in der Vorbereitung auf das Spiel gerade die Abwehrarbeit in den Fokus gerückt und drei defensive Mittelfeldspieler vor die Viererkette gestellt.
Doch Sejad Salihovic, Daniel Williams und Sebastian Rudy kamen kaum in die Zweikämpfe und konnten so auch nur selten Offensivaktionen der TSG initieren. Eren Derdiyok, einzige Spitze der Gäste, trat so zunächst kaum in Erscheinung.
Dabei präsentierte sich auch der HSV nicht als übermächtiger Gegner. Bei Temperaturen unter Null konnte Rafael van der Vaarts Ersatz Tolgay Arslan dem Spiel erst nach einer Anlaufphase Impulse geben, auch Milan Badelj war im defensiven Mittelfeld nicht so präsent wie zuletzt.
Nach dem Treffer von Rudnevs wachten beide Teams jedoch auf und kamen der Gefahrenzone nun häufiger näher. Erst prüfte Hoffenheims Firmino René Adler im Hamburger Tor, der Nationalkeeper reagierte gewohnt souverän (28.). Dann setzte Heung-Min Son einen Distanzschuss auf der Gegenseite zu hoch an. Arslan traf mit einem sehenswerten Drehschuss die Latte (37.).
Auch im zweiten Durchgang veränderte sich das Spiel nicht grundlegend. Die Hamburger agierten weiter aus einer grundsoliden Defensive und versuchten immer wieder, Nadelstiche zu setzen. Hoffenheim wirkte weiterhin verunsichert und nutzte Unkonzentriertheiten der Gastgeber nicht konsequent aus. So brauchten die Hanseaten kaum mehr zu machen als die Führung zu verwalten.