Vielleicht war der Defensive deshalb in Vergessenheit geraten, weil er kein Freund großer Worte ist oder ihm sein Motto ("Ich bin ein Teamplayer") bei einem früheren Comeback im Wege stand. Doch "Meichel" ist einer, der die vorgegebene Rolle des Trainers akzeptiert. "Ich spiele natürlich lieber, aber ich mache kein Theater." Während andere trotzig durch die Gegend laufen, arbeitete der 1,89 Meter Hüne hart an sich, legte gar Überstunden ein, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. Meichelbeck: "Jetzt hatte ich endlich meine Möglichkeit. Ich habe mein Bestes gegeben, ich denke, das ist mir gut gelungen."
Sicher war es für ihn auch ein Erlebnis: "Wir haben verdient gewonnen, weil wir einfach die größere Entschlossenheit gezeigt haben, dieses Derby zu entscheiden." Dann denkt der Routinier auch an die Fans: "Es ist schön, dass sie jetzt erhobenen Hauptes an den Arbeitsplatz gehen können und mit einem mitleidsvollen Blick für die Dortmunder Kollegen. Ich freue mich für die Anhänger." Sicher freut sich Meichelbeck auch, dass sich die Ausgangsposition mit dem Erfolg deutlich verbessert hat. "Für den Kopf ist es wichtig, in der Tabelle wieder über dem Strich zu stehen. Da sieht man, dass harte Arbeit belohnt wird, aber mehr ist es noch nicht."
So wird der 30-Jährige die gestrige Partie auch schnell zu den Akten legen und in seinem Bemühen, der Mannschaft zu helfen, nicht nachlassen. "Ich habe meinen Vertrag damals als Stammspieler verlängert. Für mich persönlich ist alles anders gelaufen, als erwartet. Jetzt durfte ich endlich zeigen, dass ich wertvoll sein kann."
Meichelbeck bleibt seinen Gesprächspartnern keine Antwort schuldig, nur bei einer Frage wurde er verlegen und musste passen. Dabei ging es darum, wann er denn letztmalig eine volle Siegprämie kassiert hat. Meichelbeck: "Ich kann mich nicht erinnern, aber an so einem Nachmittag spielt das keine Rolle. Es war einfach ein geiler Tag mit Happy-End. Ich hoffe, dass davon in den kommenden Wochen noch einige folgen."