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Aachens Schlaudraff schimpft über Fans und Medien
"Frage mich, ob die dicht sind"

Aachens Schlaudraff schimpft über Fans und Medien
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Die Aachener Fans und Spieler feierten ausgelassen einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf, doch Jan Schlaudraff war nicht so recht so feiern zu Mute. Zu frustriert, zermürbt und gekränkt war der Fußball-Nationalspieler nach dem glücklichen 2:1 (0:1)-Erfolg der Alemannia über die Mannschaft der Stunde vom FSV Mainz 05. `Wenn ich von den eigenen Fans den Mittelfinger gezeigt bekomme und als Bayern-Schwein beschimpft werde, dann fasse ich mir an die Birne´, schimpfte der 23-Jährige, der mit dem Treffer zum 1: 1 die Wende eingeleitet und seine 645 Minuten währende Torflaute beendet hatte: `Da muss man sich wirklich fragen, ob die alle noch ganz dicht sind.´ Nach dem Treffer hatte er demonstrativ den Jubel verweigert.

Dass die Fans ihm beim Gang in die Kabine beschimpften, führt der zweimalige Nationalspieler, der nach der Saison zu Rekordmeister Bayern München wechselt, auch auf die Berichterstattung der Medien zurück. `Wenn ich manchen Blödsinn lesen muss, dass ich angeblich einen Parkplatz am Trainingsgelände gemietet habe, um meinen Porsche abzustellen, dann frage ich mich, ob manche Leute nichts Besseres zu tun habe, als solch eine Scheiße zu schreiben. Und ob andere nichts Besseres zu tun haben, als diese Scheiße zu lesen und zu glauben´, wetterte der Stürmer.

Sein Auto sei nachweislich kaputt, ergänzte er, `wie jeder weiß´, nach dem in den Medien viel beachteten `Alkohol-Unfall´, bei dem Teamkollege Marius Ebbers Schlaudraffs Porsche gesteuert hatte, `und drei Autos fahre ich nicht´. Dass ihm in den Medien seine Minuten ohne Tor vorgerechnet wurden und er nach der Auswechslung zur Halbzeit in Bochum Kritik einstecken musste, findet Schlaudraff okay: `Da geht es um Leistung, ums Sportliche. Aber wenn irgendwann nur noch von Privatem die Rede ist, dann wird es zu viel.´

Trainer Michael Frontzeck war jüngst selbst von Opfer von Fan-Attacken, hatte aber dennoch nur begrenztes Verständnis für seinen Starspieler. `Ich finde, dass die Fans uns gut unterstützt haben, obwohl die erste Halbzeit unsere schlechteste der Saison war und ich alle hätte auswechseln können. Das war kein Abend, an dem man ein Fass in Richtung der Zuschauer aufmachen muss.´ Allerdings, so der Coach, `steht Jan unter einem unglaublichen Druck. Ihn belasten viele Dinge. Er wird mit der Lupe beobachtet und will sich unbedingt gut hier verabschieden.´ Mit Leistungen wie in der zweiten Halbzeit am Sonntag gelinge ihm dies, `dann ist Jan unser Sahnehäubchen, und das wollen wir nutzen, solange wir ihn noch bei uns haben´.

Die in der Winterpause scheinbar abgeschlagenen Mainzer hätten sich mit einem Sieg nach überragender erster Halbzeit, `die ich so gut nicht für möglich gehalten hätte´ (Trainer Jürgen Klopp) und dem siebten Rückrunden-Tor von Mohamed Zidan (14.) erst einmal Luft im Tabellenkeller verschaffen können, schlugen sich durch Unachtsamkeiten bei den Treffern von Schlaudraff (47.) und Vedad Ibisevic (49.) aber selbst.

Klopp weigerte sich jedoch, Frust zu schieben. `Dafür haben wir zu viel richtig gemacht´, so der `TV-Bundestrainer´, `außer dem Ergebnis war alles geil.´ Ein bisschen ärgerte Klopp aber die 84. Minute, als Zidan wie zuvor der Aachener Laurentiu Reghecampf (65.) einen Strafstoß verschoss. `Er hat jetzt zum vierten oder fünften Mal in die selbe Ecke geschossen´, meckerte der Coach: `Nach entsprechendem Video-Studium hätte wahrscheinlich sogar ich mich in die richtige geschmissen.´

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