Der Tag ist gekommen, um im großen Rahmen Abschied zu nehmen. Wenn Senor Raúl am Samstag gegen Hertha BSC sein letztes Spiel in der Schalker Arena absolviert, werden auf den Rängen viele Tränen fließen. Blumen und Beifall gibt es allerdings erst nach der Partie.
Üblicherweise findet diese Zeremonie vor dem Anpfiff statt. Schalkes Vorsitzender betritt den Rasen und verteilt blau-weiße Gebinde an die Spieler, deren Zeit bei den Königsblauen abgelaufen ist. Doch weil es für den Klub sportlich noch um viel geht, muss der Moment für große Gefühle warten. „Wir wollen die Konzentration auf das wichtige Spiel gegen Berlin nicht stören. Daher findet vorher nichts statt“, teilt Manager Horst Heldt mit. „Erst nach dem Abpfiff werden wir die Spieler verabschieden, die uns verlassen.“
Mathias Schober, Hans Sarpei und Levan Kenia, deren Verträge zum 30. Juni auslaufen, werden dann wohl nur die Staffage für den Superstar in ihrer Mitte abgeben. Obwohl gerade „Schobi“ nach insgesamt elf Jahren im Verein ebenfalls einen großen Bahnhof verdient hätte, werden die Fans vor allem Raúl hochleben lassen.
Während verschiedene Schalker bei Facebook zu Standing Ovations für ihren Liebling aufrufen, wollen die organisierten Anhänger nach Informationen dieser Zeitung Raúl nicht in den Mittelpunkt stellen, sondern planen per Transparent eine Danksagung an die gesamte Mannschaft.
Der 34-Jährige selbst hat vor einer Woche bei der offiziellen Bekanntgabe seines Abschieds zum Saisonende geahnt, dass es „viele Tränen“ geben werde. „Mein besonderer Dank gilt den Fans, die mich auf eine unglaubliche Art und Weise in all der Zeit unterstützt haben. Sicher ist, dass Schalke Teil meines Lebens ist und immer bleiben wird“, sagte Raúl und bekannte offen: „Die Schalker Fans sind etwas ganz Besonderes. Sie haben mir in den vergangenen zwei Jahren unglaublich viel Zuneigung und Liebe geschenkt. Um das annähernd zurückzuzahlen, was ich von den Fans bekommen habe, hätte ich noch viel mehr Tore schießen und mehr Titel gewinnen müssen.“
Keinen herzlichen Händedruck darf Jefferson Farfan am Samstag erwarten. Das aber nicht, weil sich der Peruaner daneben benommen hätte, sondern weil seine Zukunft nach wie vor nicht geklärt ist. Verschiedene Medien berichten darüber, dass Farfan Schalke möglicherweise doch erhalten bleibt, weil er erstens doch keine so tollen Angebote vorliegen hat und zudem wohl auf einen Teil seiner unverschämten Handgeldforderungen für eine Vertragsverlängerung verzichten will. „Aus meiner Sicht gibt es bei Jeff keinen neuen Stand“, will Heldt abwarten, ob sich Farfans Berater, der zufällig auch auf den Namen Raul Gonzalez (Gordon) hört, bei ihm meldet.