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Raul verlässt Schalke
Zukunft außerhalb Europas

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Raul verlässt Schalke: Zukunft außerhalb Europas
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Mit einem Lächeln auf den Lippen und drei deutschen Worten verkündete Raúl seinen Abschied vom Bundesligisten FC Schalke 04 und dem großen Fußball.

"Vielen, vielen Dank", sagte der spanische Weltstar, als er im Blitzlichtgewitter das Ende seines Bundesliga-Abenteuers bekannt gab. Auf Spanisch begründete der 34-Jährige dann seine Entscheidung: "Ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Meine sportliche Zukunft liegt nicht in Europa." Wahrscheinlich in Katar oder den USA, "auf jedem Fall in einer weniger spielstarken Liga als der Bundesliga", will der Königliche, der auf Schalke zum Königsblauen wurde, seine einzigartige Karriere ausklingen lassen. Die Rückkehr in die Champions League, die die Gelsenkirchener als Tabellendritte anpeilen, sei "sicherlich noch einmal reizvoll gewesen", sagte der Rekordtorschütze der Königsklasse, "aber ich möchte jetzt dieses neue Leben beginnen".


Schon vor dem Vormittagstraining hatte die lebende Legende von Real Madrid, die vor zwei Jahren ins Ruhrgebiet gekommen war und seitdem nicht nur die Schalke-Fans begeistert hatte, seinen Teamkollegen die Entscheidung mitgeteilt. "Da war Traurigkeit mit im Spiel", berichtete Raúl und hatte plötzlich doch einen Kloß im Hals.

Während der scheidende Star weiter tapfer lächelte, machten die Schalker Verantwortlichen keinen Hehl aus ihrer Trauer. Ihr Angebot, den auslaufenden Vertrag noch um ein Jahr zu verlängert, hatte Raúl letztlich nicht überzeugen können. "Wir müssen die Entscheidung akzeptieren, auch wenn es schwerfällt", sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, der den Spanier noch einmal in den höchsten Tönen lobte: "Abgesehen von den Spielern, die man damals den Schalker Kreisel nannte, bist du der Superstar, der Glanz nach Schalke gebracht hat."

2013 soll es noch ein Abschiedsspiel für Raúl geben Manager Horst Heldt fand das Nein zu einem weiteren Jahr auf Schalke "sehr, sehr schade". 2013 soll es noch ein Abschiedsspiel für Raúl geben, kündigte Heldt an, seine Rückennummer sieben werde auf unbestimmte Zeit nicht mehr vergeben, zudem soll der Weltstar in die Schalker Ehrenkabine aufgenommen werden.

Wer ihn sportlich ersetzen soll, wollte Heldt noch nicht sagen. Wahrscheinlich ist eine interne Nachfolge: Abiturient Julian Draxler oder U21-Nationalspieler Lewis Holtby drängen ins zentrale offensive Mittelfeld. "Natürlich verlieren wir ein Gesicht", sagte Tönnies, "aber es rücken einige tolle Spieler und Gesichter nach."

"Ich habe mich vom ersten Tag an zu Hause gefühlt" Der Señor schwärmte vor seinen letzten drei Bundesligaspielen noch einmal von der besonderen Atmosphäre auf Schalke. "Ich habe mich vom ersten Tag an zu Hause gefühlt", sagte er, "ich finde gar nicht die richtigen Worte auszudrücken, wie viel Zuneigung und Wärme ich erfahren habe." Die Fans, mit denen er sogar als Einpeitscher mit dem Megafon in der Nordkurve gefeiert hatte, werde er immer in seinem Herzen tragen.

"Ich hätte viel mehr Tore schießen, viel mehr Titel erringen müssen, um ihnen entsprechend danken zu können", meinte er. 27 Treffer sind es in knapp zwei Jahren Bundesliga geworden, einige davon unvergesslich: Sein filigraner Lupfer gegen Köln wurde zum Tor des Jahres 2011 gewählt, sein Geniestreich gegen Hannovers Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler, als er den Ball mit der Sohle unnachahmlich elegant am Schlussmann vorbeizog und ins leere Tor schob, begeisterte nicht nur Manager Horst Heldt: "Da fliegen mir die Plomben raus."

Der einzige Titel war der Pokalsieg im vergangenen Jahr, "etwas, was mir mit Real nie gelungen ist". In seiner Champions League, die er mit Real dreimal gewann und in der er mit 71 Toren den Rekord hält, stieß er mit den Königsblauen bis ins Halbfinale vor. Seine drei Treffer im Europa-League-Viertelfinale gegen Athletic Bilbao waren die letzten im Europapokal. Bei Nummer 77 ist Schluss.

Dreimal noch können die Fans in Deutschland den 102-maligen spanischen Nationalspieler bewundern: im Auswärtsspiel der Schalker am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) beim FC Augsburg, beim großen Abschied am 28. April in der Schalker Arena gegen Hertha BSC und in seinem letzten Bundesligaspiel am 5. Mai bei Werder Bremen.

Vor zwei Jahren hatten die Schalker dem Königlichen den königsblauen Teppich ausgerollt. Zwei Bergleute überreichten ihm ein Stück Kohle, als er am 28. Juli 2010 von 1000 Fans mit spanischen Fahnen und dem damaligen Trainer und Manager Felix Magath standesgemäß an seinem neuen Arbeitsplatz empfangen wurde.

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