Schalke hat sein Werben um Jefferson Farfan aufgegeben und in der Verpflichtung von Hoffenheims Chinedu Obasi zunächst bis zum Saisonende ein klares Signal gesetzt.
Noch vor wenigen Wochen hatte Manager Horst Heldt zwar betont, dass der Verein Farfan nur im Falle eines lukrativen Angebots abgeben wolle. Er nannte keine Zahl, aber die Ablösesumme für den Stürmer sollte die Grenze von zehn Millionen Euro schon überschreiten. Heldt rechnete dabei den möglichen Erlös aus einem Verkauf Farfans gegen die Wahrscheinlichkeit, mit ihm die Champions League zu erreichen.
Nun hat sich der Wind gedreht. Heldt dementierte zwar, dass ein Ultimatum, bis zu dem Farfan das Schalker Angebot Vertragsverlängerung annehmen oder ablehnen sollte, am 17. Dezember abgelaufen sei. Doch zum Vorbereitungsbeginn am 3. Januar ist sein Nachfolger schon da - eben Obasi.
Wie so oft in den vergangenen Monaten hat sich Farfan in seiner Heimat zur aktuellen Diskussion um seine Person geäußert. „Ich möchte klarstellen, dass Schalke immer Priorität hatte und aus Respekt vor dem Klub haben wir bislang keine Verhandlungen mit anderen Klubs geführt, die an mir Interesse hatten“, sagte der 27-Jährige dem Internetportal FFOSA (Future Football of South America).
Dass Schalke nun das Angebot zur weiteren Zusammenarbeit mit ihm verwarf, sei „sehr schade, denn wir waren sehr nahe dran an einer Vertragsverlängerung und ich hatte die volle Absicht, das auch zu machen. Aber dass sie das Angebot zurückgezogen haben, sagt viel über das Interesse, mit mir weiterarbeiten zu wollen“.
So stellt sich einer in der Öffentlichkeit mal wieder als Unschuldslamm dar. Dabei hätte Farfan längst in Gelsenkirchen für klare Verhältnisse sorgen können. Immerhin versprach er, sich im Falle eines Verbleibs bis zum Saisonende trotz des Zwists mit seinem (Noch-) Arbeitgeber nicht hängen lassen zu wollen: „Ich werde mich auf dem Feld für Schalke zerreißen, damit die Fans noch viel Freude haben werden.“
Farfans Berater Raul Gonzales scheint ebenfalls davon überzeugt zu sein, dass sein Klient noch bis zum Juni in Königbslau spielt. „Nach einigen Verhandlungen haben wir keine Einigung mit Schalke erzielen können. Deshalb haben wir entschieden, dass wir ab 2012 uns andere Klubs, die Interesse haben, anschauen wollen“, erklärte der Spielervermittler gegenüber der Zeitung „El Comercio“. Wenn Schalke Farfan verkaufen wolle, „müsste das im Januar sein, aber wir haben uns entschlossen, Schalke nicht vorzeitig zu verlassen“.
Während Farfan selbst kurz vor Weihnachten zitiert wurde, gerne zum Beispiel für einen Topklub wie Inter Mailand spielen zu wollen, nimmt ihm sein eigener Berater den Wind aus den Segeln. „Es gibt derzeit kein Angebot von Inter Mailand oder irgendeiner Mannschaft aus Russland“, sagte Gonzales.
Heldt hat noch etwas mehr als einen Monat Zeit, einen kaufkräftigen Abnehmer ab sieben Millionen Euro aufwärts für Farfan zu finden. Zunächst aber muss der Spieler in der Vorbereitung zeigen, in welchem körperlichen Zustand er sich nach seiner mehr als sechswöchtiger Verletzungspause befindet. Auch ein Spieler seiner Klasse ist schließlich nur wertvoll, wenn er richtig fit ist.