Raus aus der Champions League, Aus im Europacup: Der deutsche Meister verlor im letzten Gruppenspiel gegen Olympique Marseille nach einer 2:0-Führung noch 2:3 (2:1) und belegte in der Gruppe F den vierten und letzten Platz.
Die Ausbeute von nur vier Punkten reichte somit nicht einmal zum Überwintern in der Europa League. Dazu hätte der BVB den französischen Vizemeister wegen des 0:3 im Hinspiel mit vier Toren Diffenrenz besiegen müssen.
Unter dem Strich stehen für die Borussen lediglich ein Sieg und ein Unentschieden in sechs Gruppenspielen. Damit gehen die Westfalen als zweiter deutscher Meister nach dem VfB Stuttgart (2007/08) in die Geschichte der Königsklasse ein, der die Vorrunde als Tabellenschlusslicht beendete.
Als Trost blieb den Borussen eine Einnahme von 25 Millionen Euro, aber auch die Erkenntnis, dass die Trauben in Europas Beletage wesentlich höher hängen. Daran änderten auch die lange Zeit engagierte Vorstellung gegen den französischen Vizemeister und die Tore von Jakub Blaszczykowski (23.) und Mats Hummels (31., Foulelfmeter) nichts. Für Marseille, das als Zweiter ins Achtelfinale einzog, drehten Loic Rémy (45.+4), André Ayew (85.) und Mathieu Valbuena (87.) noch das Spiel.
Trainer Jürgen Klopp setzte der Tabellen-Konstellation vor dem Anpfiff entsprechend auf totale Offensive und nominierte die beiden Torjäger Robert Lewandowski und Lucas Barrios für die Startformation. Verzichten musste er auf Nationalspieler Marcel Schmelzer, der nach seiner dritten Gelben Karte im Gruppenspiel zwei Wochen zuvor beim FC Arsenal (1:2) gesperrt war. Für ihn rückte Chris Löwe auf die linke Abwehrseite.
Die Borussen versuchten vor 65.514 Zuschauern in der ausverkauften Arena von der ersten Minute an, Druck aufzubauen, und wären in der zweiten Minute beinahe glücklich in Führung gegangen, als ein Abpraller nach einer Flanke von Lewandowski Olympique-Keeper Steve Mandanda vor arge Probleme stellte. Der BVB versuchte, mit schnellen Kombinationen und primär über die Außenpositionen Lücken in die dichte Abwehrformation der Franzosen zu reißen.
Dortmund musste sich jede Schussmöglichkeit hart erarbeiten, allerdings fehlte es oft an der nötigen Portion Glück. Dies hatte Blaszczykowski, als er aus kurzer Distanz nach einer Vorlage seines polnischen Landsmanns Lewandowski unhaltbar zum 1:0 verwandelte. Die Westfalen setzten nach und hatten mit einem Schuss von Barrios an das Außennetz erneut Pech.
Das längst fällige 2:0 erzielte schließlich Hummels mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter, nach dem Stéphane Mbia Dortmunds Kapitän Sebastian Kehl mit dem Fuß im Gesicht getroffen hatte. Kehl musste nach dieser Aktion verletzt ausgewechselt werden.
Auch nach dem Wechsel bemühte sich der BVB, das Ergebnis zu verbessern, aber auch die Franzosen intensivierten ihre Offensivaktionen und wehrten sich gegen das drohende Aus in der Champions League. Dortmund versuchte alles und raffte sich zu einer Energieleistung auf. Allerdings fehlte es auch nach dem Wechsel in vielen Aktionen an der nötigen Entschlossenheit und Konsequenz.