Das verriet Jürgen Klopp nach dem Spiel gegen Augsburg so ganz nebenbei, als er auf die fünf Veränderungen in seiner Startelf angesprochen wurde. „Das ist Rotation“, stellte er klar. „Auch bei einem 4:0-Sieg in Marseille hätte ich das genauso gemacht und die gleichen Wechsel auf den gleichen Positionen vollzogen, das war vorher schon klar. Man fängt ja nicht erst am Donnerstag an, über das Spiel gegen Augsburg nachzudenken. Dann hätte man schließlich nur drei Tage Zeit und das wäre fahrlässig.“
Also wirbelte Klopp seine Elf ordentlich durcheinander. Um die Köpfe und um die Beine seiner Akteure zu schonen – und um Spielern wie Felipe Santana zu Spielpraxis zu verhelfen. Nachdem Neven Subotic in den letzten Partien mehrfach gepatzt hatte, bekam „Tele“ nun seine Chance – wohlgemerkt nicht aus Leistungsgründen.
„Ich wusste schon, dass Ihr das so interpretieren würdet“, rief Klopp den Journalisten zu und stellte stattdessen klar: „Ich kann nicht die ganze Zeit von dem Umgang mit der Mannschaft profitieren und in der ersten Phase, in der es nicht so läuft, dann reagieren wie irgendein anderer Trainer. Ich hatte Neven Subotic und Mats Hummels schon vor der Saison erklärt, dass Santana seine Einsätze bekommen wird, wenn es irgendwie geht. Auch er braucht seinen Rhythmus, denn irgendwann wird er eh gebraucht und dann sollte er idealerweise nicht sein erstes Spiel machen.“ Das ist sie also, die Rotation auf Dortmunder Art.
Tatsächlich hatte Klopp diesen Plan sogar schon vor der Meistersaison gefasst. Mario Götze beispielsweise sollte immer wieder seine Auszeiten bekommen, die Geschichte ist inzwischen allgemein bekannt. Aufgrund der vielen Verletzten spielte er dann aber das ganze Jahr durch.
Geschadet hat das dem Supertalent freilich nicht. Daran, Götze auf der Bank zu lassen, dürfte Klopp vor dem Augsburg-Spiel jedenfalls nicht wirklich ernsthaft gedacht haben.