Dabei ist Robert Lewandowski nicht gerade das, was man gemeinhin als Plaudertasche bezeichnen würde. Fragt ihn jemand, ob er mit seinem Spiel zufrieden sei, dann muss als Antwort häufig ein „ja“ oder „nein“ genügen. Sein deutsch ist zwar inzwischen deutlich besser, als das so einiger Kollegen, die schon wesentlich länger in Deutschland spielen, doch Lewandowski beschränkt sich nun einmal gerne auf das Notwendigste.
Am Samstag war alles anders. Wohl auch, weil der Pole gar nicht anders konnte. Von Kamera zu Kamera wurde er gezogen, von Mikrophon zu Mikrophon und so war er schließlich richtig in Fahrt gekommen. Zunächst musste sein Dolmetscher ihm noch assistieren, irgendwann aber war es so weit und ohne es selbst so richtig zu merken, antwortete er auf deutsch: „Die Treffer waren sehr wichtig für mich“, sagte er also. „Denn Stürmer werden immer an Toren gemessen.“
Und da den Polen nun schon seit längerer Zeit Ladehemmungen geplagt hatten, sein letztes Tor datierte vom 10. September, war die öffentliche Meinung zuletzt etwas gekippt. Nachdem ihm zunächst großes Wohlwollen entgegen schlug, so wurden die Rufe nach Lucas Barrios nun immer lauter. Zumal dieser sich nach langer Verletzungspause der körperlichen Bestform nähert.
Für Jürgen Klopp freilich ist der Südamerikaner noch keine ernsthafte Alternative. Schon mehrfach hatte er sich amüsiert gezeigt, wenn er nach dessen Startelfchancen gefragt wurde. Nach nur einer oder zwei Wochen im Training könne der „natürlich noch keine echte Alternative“ sein. „Und außerdem“, so der Übungsleiter, „ist Lewandowski ein gutes Beispiel dafür, beharrlich zu bleiben und nicht beim kleinsten öffentlichen Wind mitzuschwingen.“
Wohl war, denn Lewandowski zahlte dieses Vertrauen gegen Augsburg zurück. Mit seinem „ersten Dreierpack als Profi“, wie er später verriet.“
Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht zugleich sein letzter im BVB-Dress war.
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