Angeführt von einem guten Michael Ballack hat Bayer Leverkusen auch in der Bundesliga seinen Negativtrend gestoppt. Drei Tage nach dem 2:0-Erfolg in der Champions League gegen KRC Genk setzte sich der Vizemeister hochverdient vor 28.195 Zuschauern mit 3:1 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg durch.
Gonzalo Castro (14.) erzielte das Führungstor für die Werkskicker, die noch nie ein Heimspiel gegen die Niedersachsen verloren und ihre Bilanz auf zwölf Siege bei drei Unentschieden ausbauten. Mario Mandzukic (59.) mit seinem dritten Saisontor sorgte per Kopf für den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Eren Derdiyok (65.) mit einem herrlichen Fallrückzieher die Rheinländer wieder auf die Siegerstraße brachte. Stefan Kießling (85.) sorgte für den Schlusspunkt.
Castro war auf Zuspiel von Kießling erfolgreich, wobei er VfL-Keeper Diego Benaglio ausspielte und souverän vollstreckte. Mandzukic verwertete eine Flanke von Marcel Schäfer zum 1:1. Bei Derdiyoks Fallrückzieher offenbarten Alexander Madlung und Christian Träsch nach einer Diagonalflanke von Hanno Balitsch Stellungsfehler. Kießling verwertete eine Vorarbeit von Simon Rolfes.
Ballack, der gegen Genk den Treffer zum 2:0-Endstand erzielte hatte, wurde von Trainer Robin Dutt in seinem 100. Bundesligaspiel für die Werkself von Anfang an anstelle von Kapitän Simon Rolfes aufgeboten und trug auch die Spielführerbinde.
Das Tor in der Königsklasse schien dem 35-jährigen Ballack Auftrieb gegeben zu haben. Im defensiven Mittelfeld machte er ein gutes Spiel und konnte auch in der Offensive Akzente setzen. Ein Dropkick aus 30 m (36.) ging noch knapp neben das Tor. Zwei Minuten später hatte "Balle" mit einem Pfostenschuss Pech. In der 44. Minute parierte Benaglio einen Schuss von Ballack aus halblinker Position glänzend.
Überhaupt verhinderte der Schweizer Schlussmann des VfL einen höheren Rückstand. Auch bei Chancen gegen Sidney Sam (7.) und einem Kopfball von Kießling (13.) zeigte Benaglio seine Klasse.
Die "Wölfe" hatten große Schwierigkeiten, ihren Spielrhythmus zu finden. Das Spiel wirkte zu statisch, es fehlten die Überraschungsmomente. Die Leverkusener ließen Ball und Gegner teilweise laufen. Die Bayer-Abwehr hatte lange Zeit keine großen Probleme gegen das VfL-Angriffsduo Mandzukic/Srdjan Lakic. Wolfsburg Trainer Felix Magath hatte erwartungsgemäß den Ex-Leverkusener Patrick Helmes zunächst auf der Bank gelassen. Der Ex-Nationalspieler wurde in der 46. Minute für den enttäuschenden Lakic eingewechselt. Wolfsburg machte im zweiten Durchgang zwar mehr Druck, große Chancen konnten sich die Gäste aber kaum herausspielen.
Die herausragenden Kräfte bei den Gastgebern waren neben Ballack noch Torschütze Castro und Dauerrenner Sidney Sam. Bei den Wolfsburgern gefiel nur Benaglio.