Der ehemalige Kapitän von Schalke 04 musste sich 120 Tage nach seinem letzten Spiel mit den Königsblauen beim Pokalsieg in Berlin "Judas"-Sprechchöre anhören, als er 40 Minuten vor dem Anpfiff den Rasen der Arena betrat.
Zudem rollten die Schalker Fans ein riesiges Plakat aus: "Wir trauern um M. Neuer - gestorben zwischen 2005 und 2011 - wiederauferstanden als charakterlose Marionette."
Auf eine offizielle Verabschiedung, die wegen Neuers Wechsel nach Saisonende nicht mehr zustande gekommen war, hatte die Schalker Führung vor dem Spiel verzichtet, um die eigenen Fans nicht noch zusätzlich zu provozieren. Unter anderem Aufsichtsratschef Clemens Tönnies und Abwehrchef Benedikt Höwedes, Neuers Nachfolger als Schalkes Kapitän, hatten sich vor der Rückkehr des Torwarts in seine Geburtsstadt gegen Missfallenbekundungen ausgesprochen - vergeblich. Der "Fußballer des Jahres" war für eine Ablöse von maximal 25 Millionen Euro vom Pokalsieger zum Rekordmeister gewechselt.