BVB: Auf- und Absteiger

Mario Götze überstrahlt alle anderen

Aufsteiger

Natürlich könnte in dieser Kategorie fast jeder Borusse angeführt werden. Roman Weidenfeller beispielsweise, der vielleicht seine beste Saison in Dortmund spielte, Mats Hummels ebenso, natürlich auch Neven Subotic, Lukasz Piszczek, Marcel Schmelzer, Kevin Großkreutz oder Lucas Barrios, die allesamt über die ganze Saison herausragende Leistungen ablieferten.

Vier Spieler allerdings standen in ihrer Entwicklung noch über den anderen. Zunächst wäre da natürlich Nuri Sahin zu nennen, der den Sprung von einem Top-Spieler der Bundesliga in die Notizbücher fast aller Weltklubs schaffte und schließlich zu Real Madrid wechselte.

Sein Nebenmann Sven Bender machte ebenfalls eine unglaubliche Entwicklung durch. Der junge Bayer musste sich zunächst mit einem Bankplatz hinter Sebastian Kehl begnügen, überzeugte nach dessen Verletzung aber mit seinem unermüdlichen Einsatz dermaßen, dass er sich inzwischen Nationalspieler nennen darf.

Einen noch größeren Sprung als Bender machten lediglich noch zwei Spieler beim BVB, die als „No-Names“ in die Saison gingen, inzwischen aber zu den Hauptattraktionen der Liga gehören: Shinji Kagawa und Mario Götze. Der Japaner Kagawa schoss sich nicht zuletzt durch seinen Doppelpack auf Schalke in Nullkommanichts in die Herzen der Fans und begeisterte bis zu seiner Verletzung Fans wie neutrale Beobachter gleichermaßen.

Götze indes brauchte einige Wochen, um sich in der Bundesliga zu akklimatisieren, drehte dann aber ganz groß auf. Mit seiner Spielintelligenz, seiner überragenden Technik, seiner Übersicht und mit seinen Dribblings avancierte er in der Rückrunde zum spielbestimmenden Akteur beim BVB, stahl mitunter sogar Nuri Sahin die Show und verzauberte so ganz Fußball-Deutschland.

Absteiger

Man mag es kaum glauben, doch auch beim Deutschen Meister gab es nicht wenige Verlierer in dieser Saison. Sebastian Kehl zum Beispiel. Der Kapitän der Borussia verletzte sich im Herbst, kam bis zum Saisonende nicht wieder richtig auf die Beine und konnte so kaum etwas beitragen zum Erfolg der Borussia. Ein ähnliches Schicksal ereilte auch Patrick Owomoyela, der lediglich auf sechs Einsätze kam. Auch Mohamed Zidan konnte sich nie in die Nähe der ersten Elf spielen. Selbst nachdem er seinen Kreuzbandriss auskuriert hatte, kam er nicht über Kurzeinsätze hinaus. Über solche bereits froh gewesen wäre wohl Florian Kringe. Doch nach seinem zweiten Mittelfußbruch schaffte er es lediglich am letzten Spieltag in den Kader der Borussia.

Eine schwere Zeit haben auch Dede, Markus Feulner und Felipe Santana hinter sich. Der von Marcel Schmelzer verdrängte Dede kam kaum noch zum Zug, Markus Feulner bekam aufgrund der großen Konkurrenz im defensiven Mittelfeld keine Chance von Jürgen Klopp und Santana kam nie an Hummels und Subotic vorbei.

Nicht nach Wunsch verlief die Saison auch für den Polen Jakub Blaszczykowski, der zwar insgesamt auf 29 Einsätze kam, längst aber nicht mehr unantastbar ist und stets auf der Bank landete, wenn alle Konkurrenten fit waren.

Zukunft

Trotz des Abgangs von Nuri Sahin steht die Borussia vor einer goldenen Zukunft. Zwar bleibt abzuwarten, ob der Kroate Ivan Persisic und Ilkay Gündogan den zu Real Madrid abgewanderten Spielmacher werden ersetzen können, doch diese junge Mannschaft der Borussia birgt noch so viel Entwicklungspotenzial in sich, dass sie sich vor keiner anderen Mannschaft in der Liga verstecken muss – selbst vor Branchenführer Bayern München nicht.

Sollte nichts unvorhersehbares passieren, dann wird der BVB auch in der kommenden Saison mit um die Deutsche Meisterschaft spielen.