Bundesligist Werder Bremen hat den ersten Schritt aus der Krise geschafft. Nach zuvor nur einem Sieg aus sieben Pflichtspielen und den Diskussionen über eingefrorene Spielergehälter bezwangen die Hanseaten den SC Freiburg 2:1 (1:1) und feierten damit auch eine gelungene Generalprobe für die Champions-League-Partie am kommenden Mittwoch beim FC Twente Enschede. Die Freiburger mussten nach dem besten Saisonstart ihrer Klubgeschichte hingegen einen Dämpfer hinnehmen.
Vor 34.500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion brachte Aaron Hunt die Platzherren in der 33. Minute mit seinem ersten Saisontor in Führung. Julian Schuster gelang nach der Pause der Ausgleich (62.), bevor Hugo Almeida den zweiten Werder-Treffer besorgte (73.).
Bis zu Hunts Treffer hatten die Bremer im ersten Durchgang allerdings große Probleme, für Gefahr zu sorgen. Fast folgerichtig resultierte die beste Werder-Chance der Anfangsphase aus einem Fehler der Freiburger. Nachdem SC-Innenverteidiger Oliver Barth Schwächen bei der Ballannahme offenbarte, stürmte Nationalspieler Marko Marin allein auf das Tor der Gäste zu. Der Offensivallrounder brachte jedoch weder einen Schuss noch eine genaue Flanke auf den mitgelaufenen Hugo Almeida zu Stande, so dass die Möglichkeit ohne Wirkung verpuffte (10.).
Auch sonst fehlte es den Platzherren an Entschlossenheit und Durchschlagskraft. Zwar waren Mannschaftskapitän Torsten Frings und Außenverteidiger Clemens Fritz nach überstandenen Verletzungen in die Startelf zurückgekehrt, Claudio Pizarro fehlte jedoch weiterhin an allen Ecken und Ende. Der Stürmer hat seinen Muskelfaserriss zwar auskuriert, wurde von Trainer Thomas Schaaf aber bis zu seiner Einwechslung in der 69. Minute geschont.
Auch Hunt konnte zunächst nicht für die erhofften Impulse aus dem Mittelfeld sorgen. Nach gut einer halben Stunde gelang dem 24-Jährigen dann aber doch die Führung. Die Freiburger konnten eine Flanke von Mikael Silvestre nicht entscheidend klären und Hunts Schuss aus rund 25 Metern schlug im Netz ein. Gäste-Keeper Oliver Baumann, der den verletzten Simon Pouplin vertrat, war chancenlos.
Dabei hatten die Freiburger vor der Pause gegen die insgesamt feldüberlegenen Bremer gut dagegengehalten. In der Defensive präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Robin Dutt, der auf insgesamt acht gesperrte oder verletzte Profis verzichten musste, meist diszipliniert und kompakt gestaffelt. Vor dem Werder-Tor kamen Cedric Makiadi (2.) und Daniel Caligiuri (27.) zudem aussichtsreich zum Abschluss.
Nach dem Seitenwechsel verbesserte sich das mäßige Spielniveau kaum. Werder bemühte sich zwar, die Kontrolle an sich zu reißen, verfügte aber meist nicht über die notwendigen Mittel. Freiburgs Hintermannschaft wurde nur selten ernsthaft auf die Probe gestellt. Auch den Breisgauern schien zunächst nicht mehr viel zu gelingen - bis Schuster einen der seltenen SC-Angriffe erfolgreich abschloss.
In der Schlussphase setzte Werder durch die Hereinnahme von Pizarro für Silvestre noch einmal alles auf eine Karte und wurde belohnt. Pizarro brachte den Ball präzise in den Strafraum, wo Almeida zum 2:1 einköpfte.