Der deutsche Meister musste im eigenen Stadion eine 2:4 (2:1)-Niederlage gegen den Pokalfinalisten aus Bremen hinnehmen. Die Hanseaten überholten mit ihrem achten Auswärtssieg Bayer Leverkusen und zumindest vorübergehend Borussia Dortmund und kletterten auf den dritten Platz. Der BVB, der zwei Zähler weniger aufweist, trifft erst am Sonntag (15.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) auf 1899 Hoffenheim. Edin Dzeko mit seinem 20. Saisontor (18.) und Grafite (40.) schossen den VfL zweimal in Führung. Torsten Frings (38., Foulelfmeter und 63.), Claudio Pizarro mit seinem 15. Tor in der laufenden Spielzeit (49.) und Hugo Almeida (75.) sorgten vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Wolfsburger Arena allerdings für den wichtigen Dreier für die Gäste.
Etwa eine Viertelstunde benötigten beide Mannschaften, um ihren Rhythmus zu finden. 30.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena erlebten zunächst eine Abtastphase der beiden Nordteams, die jedoch mit der ersten Torchance beendet war. Der Wolfsburger Zvjezdan Misimovic tauchte in der 17. Minute völlig freistehend vor Werder-Keeper Tim Wiese auf, verfehlte aber das Tor. Eine Minute später traf jedoch Dzeko wie aus heiterem Himmel zum 1:0 für die Gastgeber. Der VfL-Torjäger nutzte Abstimmungsprobleme in der Werder-Abwehr, die auf Abseits spekuliert hatte, zu einem Flachschuss aus spitzem Winkel.
Werder suchte aus einer verstärkten Defensive den Weg in die gegnerische Hälfte und kam durch einen Foulelfmeter von Frings zum Ausgleich. Zuvor hatte Fabian Johnson den Bremer Marko Marin im Strafraum gefoult. Doch die Freude der Hanseaten währte nur zwei Minuten, denn Grafite traf für den VfL aus kurzer Distanz zur erneuten Führung. Auch nach dem Wechsel sahen die Fans einen offenen Schlagabtausch. Die Bremer erwischten den besseren Start in die zweiten 45 Minuten und kamen durch einen platzierten Kopfball von Pizarro aus rund elf Metern nach einer Flanke von Clemens Fritz zum Ausgleich. Die Wolfsburger reagierten mit aggressiven Angriffen, mussten jedoch in der Abwehr gegen stets torgefährliche Bremer weiter auf der Hut sein.
Glück hatte Werder in der 60. Minute, als Misimovic mit einem Freistoß nur den Pfosten traf. Doch die wesentlich aktivere Mannschaft stellten die Bremer, die durch Frings zum vorentscheidenen Treffer kamen. Schließlich machte der eingewechselten Almeida alles klar.