Nachdem Bayer Leverkusen selbst gegen dezimierte Mönchengladbacher nur zu einem glücklichen 2:1-Sieg in der Bundesliga kam, sucht Bayer-Coach Michael Skibbe nach Gründen für die Ladehemmung seines Teams.
Frage: "Michael Skibbe, nach zuvor starken Leistungen hat sich Ihre Mannschaft heute trotz fast einstündiger Überzahl sehr schwer getan. Wie ist das zu erklären?"
Michael Skibbe: "Das ist ein komisches Überzahl-Phänomen. Da will man plötzlich nicht mehr den einen Schritt mehr laufen, weil man sich zu sicher fühlt. Als Spieler willst du da keine Fehler mehr machen, produzierst aber stattdessen einen Patzer nach dem anderen. Unser Sieg war glücklich, in den Wochen zuvor haben wir deutlich besser gespielt."
Frage: "Nach dem vierten Erfolg in Serie haben Sie Ihren Spielern zwei Tage trainingsfrei gegeben. War die Erleichterung über den späten Siegtreffer so groß?"
Skibbe: "Nein, das war vorher so abgesprochen und sollte einfach ein Anreiz für meine Spieler sein. Offensichtlich hat es ja auch geklappt."
Frage: "Ihr Team hat heute seine zwei Gesichter in dieser Saison gezeigt, zunächst stürmisch und überzeugend, später verunsichert und ängstlich gespielt."
Skibbe: "Das ist richtig. Wir hatten bis zur 15. oder 20. Minute zahlreiche Gelegenheiten und haben eine Unachtsamkeit des Gegners zum 1:0 genutzt. Danach waren wir zu nachlässig. Wir müssen über 90 Minuten gut spielen, nicht nur am Anfang 15 und am Ende 15 Minuten."
Frage: "Simon Rolfes war heute mit zwei Treffern der Matchwinner. Wie beurteilen Sie seine Entwicklung?"
Skibbe: "Sicherlich besitzt Simon eine große fußballerische Konstanz, vor allem ist er sehr geschickt im Defensivspiel. Sein Durchsetzungsvermögen insbesondere in den harten Zweikämpfen muss er allerdings noch steigern."