Das wird ein Fest! Wenn der FC Schalke am 27. April zum Rückspiel im Halbfinale des UEFA-Cups nach Sevilla reist, dann steht die Stadt Kopf. Das hat freilich nicht nur mit dem Gastspiel mit dem erklärten Favoriten auf den "kleinen" Europapokal zu tun. In der andalusischen Metropole steigt in der letzten Aprilwoche eine Sause, das die Königsblauen sicher ein wenig an das Viertelfinale am 18. März 1997 in Valencia erinnern wird. Damals feierte man dort "Las Fallas", ein buntes, fröhliches Fest, das mit einer entstaubten Version des deutschen Karnevals vergleichbar ist.
Feiern wollen die Schalker Anhänger aber nicht nur vor dem Spiel. Der aktuelle Tabellenfünfte der Primera Division ist die letzte Hürde auf dem eingeschlagenen Weg ins Finale. Das Endspiel am 10. Mai in Eindhoven ist das Ziel, für das sich alle bisherigen Mühen lohnen. "Sevilla hat eine spielstarke Mannschaft. Die haben auf mich einen sehr souveränen Eindruck gemacht", kann Mimoun Azaouagh seinem Trainer Mirko Slomka schon vor dem Hinspiel in elf Tagen einige Tipps geben.
Der Ex-Mainzer sah in der ersten Runde in der Frankfurter Arena die 0:2 Niederlage des FSV gegen den FC Sevilla. "Im Rückspiel waren sie dann vielleicht auch angesichts des sicheren Vorsprungs nicht mehr so stark", trat offensichtlich der Sofia-Effekt auch bei den Spaniern auf. "Aber ich werde natürlich noch mal mit den Jungs reden", hofft "Aza" auf weitere Infos von seinen ehemaligen Kollegen.
Slomka ist auch so schon jetzt gut über den Gegner informiert. Chef-Scout Uwe Scherr sah beide Viertelfinal-Matches des FC Sevilla gegen Zenit St. Petersburg. Das reicht dem Coach aber nicht, er will die Truppe seines Kollegen Ramos Juan de la Cruz, die am heutigen Sonntag um 19 Uhr gegen Real Saragossa um Punkte kämpfen, selbst live sehen. "Mal gucken, ob es der Kalender erlaubt. Die Spanier legen ihre Termine relativ kurzfristig fest", wird sich der 38-jährige Fußball-Lehrer auf den Weg nach Andalusien machen, sollte es keine zeitlichen Überschneidungen mit den eigenen Spielen geben.
Sevillas Team ist mit einigen Stars geschmückt, von denen der argentinische Nationalspieler Javier Pedro Saviola sicher der prominenteste ist. "Das ist schon allerhöchste internationale Qualität", weiß Andreas Müller.