Rot-Weiss Essen musste in Osnabrück nicht nur eine bittere sportliche Niederlage hinnehmen – der Drittligist muss sich wieder einmal auch mit dem Verhalten seiner Fans beschäftigen. Knapp 50 RWE-Fans stürmten nach dem Spiel in den Innenraum, zuvor hatte es weitere Auseinandersetzungen und Provokationen geben – der Tiefpunkt eines Nachmittags mit vielen unschönen Szenen.
Osnabrück-Geschäftsführer Michael Welling, der früher lange für Rot-Weiss Essen gearbeitet hat, äußerte sich deutlich zu den Vorfällen. Es sei „unfassbar nervig“, dass es in gemischten Blöcken Ärger zwischen RWE- und Osnabrücker Fans gegeben habe. „Man kann mal einen Spruch machen. Frotzeleien sind okay, aber mehr auch nicht.“ Unabhängig davon sei das Verhalten der Fans im Gästeblock aber nicht akzeptabel. „Da fehlt jedes Verständnis“, so Welling in einem Video-Interview in den Osnabrücker Vereinsmedien.
Der VfL-Boss führt aus: „Schon vor dem Spiel wurde unsere Gästetoilette zerlegt. Zerlegt ist genau das richtige Wort, da wurde mutwillig zerstört, mit Wasserleitungen, die durchgeschnitten wurden. Das war auch nicht aus dem Affekt heraus. Das ist mutwillig vor dem Spiel passiert. Bei aller Liebe, das braucht kein Mensch, das ist völlig überflüssig. Da fehlt jeder rationale und emotionale Zugang. Das ist Schwachkopf-Verhalten, mehr kann man dazu nicht sagen.“
Schon vor dem Spiel wurde unsere Gästetoilette zerlegt. Zerlegt ist genau das richtige Wort, da wurde mutwillig zerstört, mit Wasserleitungen, die durchgeschnitten wurden
Michael Welling
Während der Partie gab es im gemischten Block K Auseinandersetzungen und Provokationen, unter anderem zeigte ein VfL-Fan einen Hitlergruß. Dann stürmten nach der Partie RWE-Fans aus dem Gästeblock zur benachbarten Tribüne, um VfL-Fans anzugreifen, verletzten dabei auch Ordner und Polizisten. Die seien auf dem Weg der Besserung, so Welling, der es „bitter und nicht akzeptabel“ nannte, dass Ordner während ihrer Arbeit für den Verein verletzt werden.
RWE hat Transferbudget - Strafen werden aber höher als eingeplant Beide Vereine werden wohl eine Strafe zahlen müssen – für RWE nicht die erste. Die Strafzahlungen werden auch die Transferplanungen beeinflussen. Vorstand Marc-Nicolai Pfeifer verriet auf der kleinen JHV, dass der Verein zwar als Vorsichtsmaßnahme einen gewissen Betrag für Strafen eingeplant hatte. Die Verfehlungen der RWE-Fans insbesondere in Saarbrücken oder Osnabrück haben die Erwartungen aber übertroffen. Geld für Verstärkungen im Winter sei aber trotzdem vorhanden.
In einem Vereins-Statement hatte der Vorstand sich „fassungslos“ über die Vorkommnisse gezeigt.