Der VfL Osnabrück atmet nach dem 2:0-Heimsieg in der 3. Liga gegen Rot-Weiss Essen auf. Im Abstiegskampf gibt es wieder Hoffnung, während RWE weiter auf der Suche nach einem Weg aus der Krise ist.
Leider kann man sich nach den 90 Minuten nicht nur dem Sport widmen. Denn Teile beider Fanlager sorgten dafür, dass es Geldstrafen geben wird - für beide Klubs.
Die Polizei Osnabrück veröffentlichte am Montag, dem Tag nach dem Spiel, eine Bilanz, was alles passierte im Rahmen der Partie. Während es vor dem Spiel und in der ersten Halbzeit noch verhältnismäßig ruhig blieb - auch wenn Sachbeschädigungen in der Toilettenanlage des Gästebereichs festgestellt wurden - wurde es nach dem Wechsel schlimm.
In der Polizeimeldung heißt es: "In der zweiten Halbzeit eskalierte die Situation jedoch im Block K, in welchem sich sowohl Gäste- als auch Heimfans aufhielten sowie im angrenzenden Gästefanblock. Gegen 17:45 Uhr zeigte ein VFL-Fan aus dem Block K heraus einen Hitlergruß in Richtung des Gästeblocks und anschließend zu einem dunkelhäutigen Ordner. Die Polizei nahm folglich die Personalien des Mannes auf und leitete ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung ein. Der VFL sprach darüber hinaus ein Hausverbot aus."
Kurz danach gab es nach gegenseitigen Provokationen Handgreiflichkeiten in besagtem Block K. Ordner schritten ein und übergaben die beteiligten Personen an die Polizei.
Kurz danach sollen zwei Gästefans aus dem Innenraum ein Fluchttor geöffnet haben, "wodurch 30 bis 50 Personen auf das Spielfeld stürmten und gezielt in Richtung Block K vorgingen", wie die Polizei vermeldet.
Zudem sollen aus dem Gästeblock zwei Raketen auf das Spielfeld geschossen worden sein. Im Anschluss gelang es Ordern und Polizei, die RWE-Zuschauer wieder in den Block zu bringen.
Bittere Bilanz der Polizei: "Bei den Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem Platzsturm erlitten mindestens zwei Ordner und vier Polizeibeamte Verletzungen von unterschiedlichem Ausmaß. Die Polizeibeamten wurden leicht verletzt, waren jedoch weiterhin dienstfähig. Die beiden Ordnungskräfte kamen mit dem Rettungsdienst in Krankenhäuser und wurden dort nach kurzer Behandlung wieder entlassen."
Zwei RWE-Anhänger wurden festgenommen, zahlreiche Strafverfahren eingeleitet. Die Polizei betont: "Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück wurden die aus der Gruppe der Essener Fans begangenen Tathandlungen im Kontext des Platzsturmes als schwerer Landfriedensbruch gewertet. Es liegen umfangreiche Videoaufzeichnungen vor. Diese werden aktuell gesichert und ausgewertet. Die genauen Tatbeiträge einzelner Personen sind dabei Gegenstand laufender Ermittlungen."
Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise zu der Tat geben können, sich unter 0541/327-2619, -2617 (tagsüber) oder unter -2115 zu melden. Personen, die die Tat/die Täter fotografiert oder gefilmt haben, bitten wir, diese Aufnahmen über den nachfolgenden QR-Code hochzuladen und damit der Polizei zur Verfügung zu stellen.