wewers Zuletzt aktiv: 11. März 2018 - 14:26 Mitglied seit: 16. Dezember 2007 Wohnort: 45329 Essen
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Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
ad RWE2006: Das wäre super, denn dann hätten wir ja schnell die Meisterschaft in der nächsten Saison gewonnen (und Idas-Oberstein auch). Dass das so schnell gehen kann ,hätte ich nicht vermutet.
Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
An wen wende ich mich, wenn ich die Betonstufe von der Nord haben will, auf der ich gestanden habe, nachdem die Westkurve abgerissen worden ist? Oder bring ich Werkzeug mit und nehm mir mein Stück einfach nach dem letzten Heimspiel mit, von mir aus auch nach dem Promi-Theater? Lieber wär´s mir aber, ich bekäme es schön numeriert und mit Unterschrift von ich weiß noch nicht, da würde ich glatt ein paar Euro für die Vereinskasse zulegen.
Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
Wer was gegen wen hat, soll das auf der nächsten JHV klären; Anträge früh genug einreichen, dann aufstehen und Meinung sagen (aber nur als Mitglied, besser noch mit zwei neuen Mitgliedern - das hilft dem Verein!). Ich jedenfalls bin mit der Arbeit im Verein zufrieden: im Vergleich zu vor einem guten Jahr existieren wir mit Sicherheit, auch wenn wir noch arm wie eine Kirchenmaus sind. Der Verein beschäftigt noch Angestellte, die meiste Arbeit macht DJ selbst. Der Ruf des Vereins scheint sich zu wandeln, vielleicht auch deswegen, weil wir derzeit nicht so wichtig sind. Die Mehrzahl der verbliebenen Fans zeigt Emotionen auf immer wieder erstaunlich positive Art und Weise. Die Außendarstellung wird positiver, ein Fakt, den ich der Arbeit besonders vom Doc zuschreibe. Sportlich bin ich zufrieden, auch wenn ich zu Beginn der Saison doch wieder auf ein kleines Wunder gehofft hatte. Wichtig ist besonders die Arbeit in der Jugend, damit die Raeders bei uns bleiben und nicht in fehlfarbigen Trikots über die Plätze ziehen müssen (der A-Jugend- Abstieg tut heute noch weh und es ist nicht so ganz einfach, wieder nach oben zu kommen, aber es hat ja geklappt - danke.) Die B-Jugend wird sich fangen, die C-Jugend spielt gut mit und besonders die U23 hat nach ihrem Casting doch gut mitgespielt. Davon müssen wir in den nächsten Jahren zehren und das ist auch alles nicht umsonst. Die erste Mannschaft wird stärker werden, weil wohl gleichzeitig die neue Liga an Qualität verlieren wird. Ich hoffe auch darauf, dass die Jungens gehalten werden, die Waldi und die sportliche Leitung halten möchten. Noch haben jetzt 14 einen Vertrag und drei eine Vertragsoption (wenn man Transfermarkt glauben darf). Wichtig ist es, den Kern zu halten und die zweite Reihe zu stärken, da hat es in dieser Saison in Notzeiten nicht so berauschend ausgesehen. Ich vertraue jedenfalls der Vereinsführung - bisher hat sich der Verein beruhigt und das Sportliche beginnt sich wieder in den Vordergrund zu schieben (ansonsten: siehe erster Satz).
Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
Natürlich war ich gestern enttäuscht. Besonders nach den ersten Minuten, in denen unsere Jungs wieder richtig mit Freude und Dampf auch teilweise schöne Kombinationen gezeigt haben. Aber auch zu Beginn des Spiels konnte man sehen, dass es an Präzision mangelte, ein Problem, welches sich im Laufe des Spieles zusehends verschärfte und mindestens zwei Gegentore verursacht hat. Auch das war irgendwann zu erwarten, leider gestern zu krass und zu häufig. Jeder weiß, dass auch die Qualität innerhalb der Mannschaft gesteigert werden muss (obwohl ich denke, dass bei weniger verletzungsbedingten Ausfällen wir eine der stärksten Abwehrreihen und ein ordentliches Mittelfeld gehabt hätten). Dafür, dass wir seit Monaten mit Spielern auf dem Platz sind, die am Anfang der Saison niemand auf der Rechnung gehabt hatte, sind wir gut weiter gekommen - für mich entscheidend ist, dass sich eine Mannschaft gebildet hat. Auch das hat sich gestern gezeigt: geackert haben die Jungs, nur hat wohl die Kraft jetzt nicht mehr gereicht, erst recht nicht gegen ein paar ausgebuffte Trierer, die besonders im Angriff ihre Möglichkeiten ausgenutzt haben. Immerhin war das 0:1 die erste richtige Torchance für die Gäste. Neben Lamczyk war für mich Koep mit unermüdlichem Einsatz stark, andere dagegen sind doch mehr und mehr abgefallen. Was mir aus heutiger Sicht gefallen würde, wären Mitteilungen des Vereins über Weiter- oder Neuverpflichtungen, wie das ja auch woanders schon geschieht. Es wird da wohl auch nicht unbedingt einfacher, da wir noch ein weiteres Jahr weitgehend Amateure bleiben werden. Es müssen im Sturm Verstärkungen kommen. Der Weg zum Profitum muss aber stetig gegangen werden Und noch einmal, gleich was wer entscheidet: Weg mit den 2. Mannschaften, sollen sie doch vor 80 Zuschauern gegeneinander spielen. Dann können sie von mir aus auch am Pokal teilnehmen. P.S.: Ich mag auch keine Pyros während des Spiels, besonders wenn sie unkontrolliert irgendwo hingeworfen werden (das ist für mich ein Straftatbestand). Wenn sie so wie gestern verabredet nur in der Nähe der Beteiligten bleiben, sollen diejenigen etwaige Folgen doch diskutieren.
Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
Niemand braucht heute hinzugehen - das Ergebnis steht schon auf der Homepage von RWE: So, 08.04.12 Anstoss: 14:00 Uhr Sportfreunde Lotte - Rot-Weiss Essen 1 : 1 Spielbericht Regionalliga West 32. Spieltag Mi, 11.04.12 Anstoss: 19:30 Uhr Rot-Weiss Essen - Eintracht Trier 0 : 0 Spielbericht Ich gehe aber trotzdem. Ich hab das Flutlicht zum ersten Mal geshen (gegen Straßburg) und jetzt will ich auch ausgehen sehen. Und wieder mal ein Heimsieg!!
Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
Mein Hauptmann beim Bund hat mir mal gesagt: „Erst mal eine Nacht darüber schlafen.“ Das habe ich jetzt hinter mir. Dennoch bleiben die Gefühle ähnlich wie gestern. Dieses Spiel gestern war nicht eines der guten von RWE. In der 1. Halbzeit war es interessanter, den Kran beim Aufbau des Tribünengerüstes zu beobachten (das ist derzeit das einige, was die Ost positiv hat; mir fehlt mein angestammter Platz auf derNord, noch mehr in der Westkurve). Das Führungstor fiel entsprechend der bis dahin gezeigten Leistung beider Mannschaften: ich hielt es für einen Torwartfehler, den Ball nicht hoch wegzufausten - so ist er dann einem Abwehrspieler in den Rücken geprallt und von dort dem Kölner vor die Füße. Erst die 2. Halbzeit sah zwei andere Mannschaften; RWE mit hoher Aggressivität, vor allem Lukas brachte mehr Gift in die Partie, zeigte ein starkes Zweikampfverhalten (bis zum Ende) und war auch richtig immer zur Stelle, wenn Gefahr zu produzieren war. Sein Verhalten hat viele andere mitgezogen. Der Vorsprung wurde zwangsläufig herausgespielt, auch weil Köln verwirrt war. Der Elfmeter war berechtigt, Lemke(?) ist genau auf der Linie umgefegt worden, nachdem er sich den Ball schon mit dem Kopf vorgelegt hatte. Das dritte Tor war nur schön herausgespielt. Dann der Abbruch, wohl aus zwei Gründen: 1. entschied der Schiri (durch das ganze Spiel) meist auf Freistoß/ Elfmeter, wenn jemand zu Boden ging, 2. und wichtiger noch mit dem Wechsel von Kevin Lehmann (wohl gelb-rotgefährdet). Ab diesem Wechsel war die rechte Abwehrseite verwaist, und die Kölner durften Angriffe wie im Training zu Ende spielen. Die Tore drei und vier sind für mich so gefallen. Es scheint doch so zu sein, dass die Mannschaft den Ausfall der Innenverteidigung nicht verkraftet. Denker und Heppke haben gestern eine solide Leistung mit wenigen Fehlern gezeigt, das Aufbauspiel ist allerdings verlangsamt worden. Ein Vincent hätte Heppke das Mittelfeld ermöglicht, so dass zentral wohl im Kölner Mittelfeld nicht so viel möglich gewesen wäre. Zu bemängeln habe ich die Spielgenauigkeit; viele Bälle wurden mühsam erorbert, dann aber durch einen unkonzentrierten Pass sofort wieder hergeschenkt. Die Jungen haben zu lernen, auch Ruhe in ihr Spiel zu bringen, indem sie sauberer und präziser den anspielbaren freien Mann sehen und finden. Ich habe ein Spiel gesehen, in dem die erste Halbzeit vergeudet wurde - da hat der Trainer einzuwirken. Alles ander muss in den Köpfen geschehen, den Willen und das Können spreche ich in der Mannschaft niemandem ab. Ein gesunder Mittelplatz in der Liga ist allemal zu erreichen. Und noch einmal, gleich was wer entscheidet: Weg mit den 2. Mannschaften, sollen sie doch vor 80 Zuschauern gegeneinander spielen. Dannkönnen die ersten beiden auch am Pokal teilnehmen.
Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
Ich muss schon feststellen, das die Blauen stärker erschienen sind; der Sieg war wohl recht glücklich. Eine der wenigen Szenen, in der richtig Druck aufgebaut worden ist, hat letztendlich zum Erfolg geführt; da ist es - wie WW sagt - auch gleichgültig, wer den großen Zeh als Letzter am Ball hatte. Auf der anderen Seite haben sich immer wieder erschreckende Löcher in der Abwehr gezeigt, als auch in der Vorwärtsbewegung zu wenig auf Absicherung nach hinten geachtet wurde und die vielen leichten Abspielfehler den Blauen häufige Gelegenheiten boten, die sie dann aber dankenswerterweise kaum nutzen konnten. Ich sehe zumindest die Anzahl der Chancen recht gleich verteilt: ganz, ganz wenige auf beiden Seiten. Was aber sichtbar geworden ist, ist, dass S*** viele Situationen besser antizipiert hat (wie Stonie sagen würde), während unsere Jungs weitgehend auf begonnene Situationen reagiert haben und deshalb meist den Tick zu spät kamen. Andererseits schienen viele Blaue ziemlich übermotiviert und gingen recht derbe zu Werk - da hätte der Sportskamerad in Gelb früher und konsequenter seine Pfeife nutzen dürfen wie auch den einen oder anderen gelben Karton mehr zeigen können. (Ich fand, dass er zunehmend unglücklicher agiert hat, besonders wenn es um die Gleichbehandlung gleichgelagerter Situationen, insbesondere aber um die Auslegung der Vorteilsregel ging. Abseits scheint auch für viele an der Linie schwierig zu verstehen zu sein.) Was mich dann doch positiv stimmt ist, dass die Moral noch stimmt; mit Gewalt wurde - wenn schon spielerisch nur wenig lief - nachgesetzt, geackert und gekämpft. Vielleicht stellt sich nach dem Erfolg auch wieder ein wenig Leichtigkeit ein (Ansätze sind immer zu sehen.) Waldi mag recht haben, wenn er einige Jungs um die Verlängerung des Vertrags spielen sieht, und nicht alle werden sie bekommen! Nach zwei Jahren des Zusammenspielens darf man schon erwarten, das Pässe über 5-10m (meist jedenfalls) ankommen. Zu Franz Beckenbauers Vorschlag muss ich dagen, dass ich den nicht weit genug gegriffen fühle: Konsequenterweise sollte das Publikum nicht im Stadion sein, nur Public Viewing darf erlaubt sein, da ist dann Fantrennung kein Problem mehr und die Frage nach Pyrotechnik können die eigenen Fans unter sich ausmachen. (Vielleicht sollte auch gar kein Spieler mehr auf dem Platz sein, dann kann sich auch keiner mehr weh tun - dann spielt man alles auf der Playstation aus.) Und immer noch glaube ich, dass die zweiten Mannschaften vor 50 Zusachauern unter sich spielen sollten; so sind sie der Tod der unteren Klassen
Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
Ich komme gerade aus der Ruine. Das Spiel war nicht berauschend, aber das werden wir in dieser Saison wohl auch selten erleben. Das, was in der 5. Liga manchmal wie in Trance funktioniert hat, findet hier eben auch Gegner, die eine Liga höher spielen und dagegen halten. Was mich durchweg beeindruckt ist, dass unsere Jungs nie aufgeben, und wenn es nicht so läuft wie in den letzten Spielen, dann wird gefightet. Ich kann mich an Mannschaften von vor nur wenigen Jahren erinnern, wo die meisten Spieler hinterhergeschaut haben, wenn der Gegner vorbei war. Viele Kritiker sollten sehen, dass wir eine sehr junge Amateurmannschaft haben, die jetzt in der Regionalliga wieder gegen Mannschaften anzutreten hat, die häufig unter Profibedingungen trainieren. Besonders die U23-Truppen sind da kaum auszurechnen. Und die anderen haben zum Teil ihre abgezockten Leitwölfe, die ein Spiel durchaus gestalten können. Unsere Jungs leben vom Willen, manchmal klappt´s mit dem Spiel (derzeit leider zu selten, aber das wird werden) und wenn nicht, wird gekämpft. Wir brauchen diese Saison, um uns zu festigen, sowohl was die Mannschaft betrifft, als auch was die Vereinsführung und die wirtschaftliche Situation betrifft. Das Stadion wächst, die Mannschaft wird auch stärker werden. Ich glaube das besonders nach dem heutigen Spiel, da trotz neuer Innenverteidigung und Umstellungen in der Defensive der Gegner nur wenige halbgare Chancen bekam. RWE war stets besser, wenn es über die Mittellinie nach vorn ging - hervorzuheben HL, der mit seiner Wuseligkeit immer wieder Unruhe stiftete. Wenn das Mittelfeld wieder präziser und schneller wird, werden auch die Stürmer ihre Räume bekommen. Jetzt muss wieder sicherheit hergestellt werden nach dem Ausfall der gesamten IV. Wir sind derzeit besseres Mittelfeld der 4. Liga und das sieht man auch. Fortschritte werden sichtbar werden nach dem leichten Durchhänger jetzt. Ich bin immer wieder der Meinung, dass die 2. Mannschaften ihre eigene Liga haben sollten, da können sie dann vor 50 Zuschauern gegeneinander spielen. Sie sind der Tod der unteren Ligen.
Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
Hallo Gemeinde, Heute war in der WAZ eine Beilage mit zwei Seiten Gratulation von Sponsoren und zwei netten Artikeln, die online nicht zu finden sind: Neustart beginnt quasi bei Null Essener planen das Regionalliga-Comeback Das haben sie nun von ihrem Aufstieg. In der nächsten Saison wird alles schwerer. Wie das eben so ist, wenn man eine Klasse höher spielt. Erst dort werden all die möglichen Schwachpunkte aufgedeckt, die RWE in dieser Saison noch vortrefflich kaschieren konnte. Trainer Waldemar Wrobel wird seinem Team daher ein sanftes Facelifting verpassen. Die Aufstiegsmannschaft soll auch in den Genuss der Liga kommen, die sie sich selbst erarbeitet hat. Der Großteil der Mannschaft hat schon frühzeitig neue Verträge unterzeichnet. Zudem profitiert der Aufsteiger von der Ligenreform, die zur Folge hat, dass in der kommenden Spielzeit kein Verein sportlich absteigen wird. Gleichzeitig hat sich der Verein bereits nach Verstärkungen umgetan. Dabei hat RWE nach abgeschlossener Insolvenz zwar wieder freie Hand, aber nur wenig Spielraum. Es geht bei Null wieder los. Ohne Schulden, aber auch ohne frisches Geld. Das Budget hat der Klub daher nur moderat um 20 Prozent angehoben. Der Gesamtetat beläuft sich in der kommenden Saison auf 2,4 Millionen Euro, umfasst aber alle Kosten, nicht nur die der Regionalliga-Mannschaft. Damit sind keine großen Sprünge möglich, aber immerhin zielgerichtete Verstärkungen. Güngör Kaya soll eine davon sein. Der 2l-Jährige erzielte in der A-Jugend des VfL Bochum die Fabelquote von 37 Toren in 40 Spielen, stand danach beim 1. FC Nümberg bereits auf dem Sprung in die Bundesliga, war zuletzt jedoch vereinslos. Auf seinem zweiten Anlauf ruhen große Hoffnungen. Mindestens genauso überzeugt ist Wrobel von Kevin Grund, der beim MSV Duisburg keine Perspektive mehr auf einen Einsatz im Zweitligakader sah und sich nun bei RWE beweisen soll. Roberto Guirino aus der A-Jugend des Bonner SC ist der Dritte bekannte Zugang. Doch nicht nur die Wege werden in der Regionalliga weiter, auch die Gegner besitzen ein größeres Kaliber. Gerade die spielstarken Zweitvertretungen, aber auch Klubs wie Lotte, Wuppertal oder Trier werden ein anderer Gradmesser als Erkenschwick oder Bergisch-Gladbach. Ein Ziel haben die Verantwortlichen bisher noch nicht ausgelobt, aber dort zeigten sie sich in der Vorsaison ja auch nicht eben treffsicher. Eine Prognose für diese Saison ist schwer, dennoch scheint ein Mittelfeldplatz realistisch. ak „Rot-Weiss Essen war wer, ist wer und bleicht auch wer“ Vom Ruin den Sprung in die Regionalliga geschafft - ein Rückblick auf Höhen und Tiefen der zurückliegenden Monate Das Glück kam an einem Freitag, den 13. Rot-Weiss Essen lag darnieder: erschüttert, ernüchtert, ruiniert. Ob und wann der zaghafte Neuaufbau nach Insolvenz und Zwangsabstieg überhaupt Früchte tragen würde, darauf wollte niemand wetten. Es war vor allem eine Mischung aus Routine, Trotz und Neugier, die 6.250 Zuschauer am 15. August 2010 dazu bewegte, sich das Spiel einer namen- und gesichtslosen Mannschaft gegen den VfB Homberg anzuschauen. In der Vorbereitung betrieb die aus der Not geborene Mannschaft, die sich zum Großteil aus der RWE-Reserve rekrutierte, jedenfalls keine Werbung in eigener Sache. Tiefpunkt: Eine 1:2-Niederlage gegen eine Essener Amateurauswahl. Auf diesen schmalen Schultern sollte also die Zukunft des Vereins lasten. Doch die unentwegten Essener Anhänger bereuten ihr Erscheinen nicht. Rot-Weiss Essen kämpfte, drückte, rannte wie man es seit allzu langer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Der NRW-Liga-Aufsteiger wankte, fiel aber nicht. Alle hatten sich bereits mit einem 0:0 abgefunden, da schlug die Sternstunde von Alexander Thamm. Der von den Sportfreunden Lotte an die Hafentraße gewechselte Innenverteidiger hämmerte mit einem Seitfallzieher in der 89. Spielminute den Ball in die Maschen. Ein Treffer, der in der ARD-Sportschau zum Tor des Monats gewählt wurde. Für RWE wär es das Tor des Jahres, ein Fanal für eine furiose Saison. machte. Beseelt von diesem einen ,,Der-RWE-ist-wieder-da"-Ausrutscher Moment flog die blutjunge Mannschaft von Trainer Waldemar Wrobel durch die Saison. Auf Schritt und Tritt auf dem begleitet von einer Fanschar, die eine Rekordmarke nach der anderen durchbrach, die Organisation mancher Dorf klubs überforderte und jede Partie zu einem Heimspiel machte. Der VfB Hüls aus Marl war das einzige Team, das RWE am achten Spieltag die Punkte abspenstig machte. Es sollte der einzige Ausrutscher auf dem Weg in die Regionalliga bleiben. Die nächste Niederlage folgte erst sieben Monate später und darf getrost auf die Nachwehen der Aufstiegsfeier geschoben werden. In schöner Regelmäßigkeit mussten die Gegner vor dem rot-weissen Kollektiv kapitulieren. Germania Windeck, Fortuna Köln, die Sportfreunde Siegen oder auch der Lokalrivale ETB Schwarz-Weiß Essen hatte sich mit namhaften Koryphäen für das Aufstiegsrennen gerüstet, liefen abe allesamt hinterher. Die regionalligaerfahrenen Dennis Lamczyk, Alexander Thamm und Timo Brauer erfüllten bis übererfüllten die Ansprüche an einen Führungsspieler. An deren Seite reifte eine ganze Fülle neuer Talente zu hoffnungsvollen Himmelsstürmern. Den beachtlichsten Karrieresprung legte wohl Meik Kuta hin, den Wrobel beim Landeligisten GSV Moers entdeckte und an die Hafenstraße lotste. Anfänglich durfte er sich als Lückenbüßer versuchen, heute ist er aus der Aufstiegsmannschaft nicht mehr wegzudenken. „Vor der Saison haben die Leute gefragt: ´Was wollt ihr denn mit denen?´“, sagt Wrobel heute. Und muss einräumen, dass er in diesen Momenten schon ein wenig stolz sei. Das hört man sonst selten von dem 41-jährigen Polizisten. Der Verein hat sich dem Diktat der neuen Bescheidenheit nicht nur pro forma unterworfen, sondern scheint die Lektion aus dem finanziellen Desaster gelernt zu haben. Selbst als der Aufstieg den Essenern nur noch theoretisch abspenstig zu machen war, betonte Wrobel; „ Die großen Sprüche überlassen wir anderen." Besser hätte das auch sein neuer Chef höchstselbst nicht formulieren können. Michael Welling übernahm als erster Vorsitzender im September die Geschäfte an der Hafenstraße. Bezeichnenderweise haüe der Insolvenzverwalter Dr. Frank Kebekus den Kontakt vermittelt. Statt der Sportrechte der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sollte der promovierte Wirtschaftswissenschaftler nun einen insolventen Fünftligisten vermarkten. Überzeugungsarbeit sei dazu aber nicht vonnöten gewesen. ,,Weil ich einfach Bock darauf hatte. Das ist Old-School-Football und ich war wohl auch einfach bekloppt genug", glaubt Welling. Dass er eine solche Erfolgsgeschichte schreiben würde, war dabei nicht abzusehen. Doch irgendwie hat es sich alles gefügt. Welling scheint ein Glücksgriff, Wrobel formte eine Mannschaft, die den Rest der Liga das Fürchten lehrte. Als die Rot-Weissen dann am 16. April im Siegener Leimbachstadion den Aufstieg besiegelten, war dieser längst schon nur noch eine Frage der Zeit. Was den Rausch dieser Nacht nicht dämpfte. Rot-Weiss Essen war wer, ist wer, bleibt wer, steht in den miefigen Räumen der Geschäftsstelle an der Hafenstraße. Vor allem der letzte Teil schien in den letzten Monaten bisweilen fraglich. Doch allmählich dürfen alle, die es mit dem Deutschen Meister von 1955 halten, wieder guter Dinge sein. Dafür ist neben dem sportlichen Erfolg auch eine Vollzugsmeldung verantwortlich. Der längst beschlossene Neubau an der Hafenstraße wird nun tatsächlich umgesetzt. Eine Fliegerbombe entschärfte der Kampfmittelräumdienst vor wenigen Tagen dort, wo bereits in gut einem lahr die neue Arena stehen soll. Mehr Zündstoff hatte diese Saison einfach nicht zu bieten. Auch die Gläubigerversammlung nahm schließlich ein versöhnliches Ende. Die Planinssolvenz steht damit kurz vor dem Abschluss. ,,Unser Trainer hat das Bonmot geprägt: ,Man muss als Kind vor eine Schleuse geschwommen sein, wenn man an dieser Saison etwas auszusetzen hat'. Dem schließe ich mich an", sagt Welling. Mit all den Tugenden, von denen so viele Vereine fabulieren, einer jungen Mannschaft, die begeisternden Fußball spielt, überwältigendem Fanzuspruch und wenig Geld ist aus einem insolventen Zwangsabsteiger in marodem Stadion und ohne Mannschaft ein schuldenfreier Regionalligist geworden. Mit einem Team, um das ihn andere beneiden und bald sogar einem neuen Stadion. Und das Glück soll nun natürlich noch eine Weile bleiben. Aaron Knopp Ich bin immer noch der Meinung, dass die Zweitvertretungen vor 80 Zuschauern eine Runde untereinander auspielen sollten - so sind sie der Tod des Fussballs der unteren Ligen.
Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
Ich bin hoch zufrieden mit unserer neuen Mannschaft, die mir die Identifikation mit dem Verein endlich mal wieder stark vereinfacht. Dabei möchte ich die ganze Führungsmannschaft und auch den IV deutlich mit einschließen. Natürlich habe ich am Anfang der Saison geglaubt, das Ziel 5. Platz sei ganz schön mutig. Da habe ich wohl die Kompetenz der Verantwortlichen unterschätzt. Dass es nun derzeit so gut läuft, habe ich niemals erwartet. Die Mannschaft will gewinnen und den Fans zeigen, wozu sie bereit und in der Lage ist. Es ist lange her, dass ein solcher Schulterschluss zwischen allen am Verein Beteiligten und Interessierten geschehen ist - und ich glaube, dass die Fans wesentlich dazu beigetragen haben, den Verein am Leben zu halten. Da stören mich auch ein paar (vielleicht sprachlich ungeschickt dargestellte) Äußerungen bsdrs. hier im Forum nicht. Ich glaube auch nicht, dass die Selbstzerfleischung nach ein paar Negativerfahrungen wieder beginnen wird. Das Saisonziel ist wahrscheinlich jetzt schon erreicht, und wenn es rechnerisch so sein wird, wird der Verein auch seine Ziele korrigieren. Warum sollte man das jetzt tun? Natürlich hoffen wir auf den Aufstieg, aber ich für meinen Teil fordere ihn nicht. Mir ist viel wichtiger, dass das Insolvenzverfahren zu einem guten Abschluss gebracht wird - auch dieser Fakt wird mir von einigen Usern hier zu schnell unterschlagen. Sportlich bin ich erfreut, eine solche frische Truppe sehen zu können. Im letzten Jahren und einigen anderen davor hätten wir Spiele wie am Freitag noch in der 92. Minute verloren. Auch das hätte mich an diesem Freitag nicht umgebracht, aber wenn man oben steht, hat man auch ein wenig mehr Glück als sonst. Noch einmal: es liegt nicht an uns, irgendwelche Forderungen zu stellen, außer dass der Verein nun sauber wirtschaftet. Ich werde meine Mitgliedschaft kündigen, wenn der Schwachsinn der letzten Jahrzehnte wieder von vorn beginnen sollte. Sportlich ist mir der eingeschlagene Weg sehr sympathisch, und nach über 55 Jahren RWE fühle ich mich an Zeiten erinnert, wo ein junger RWE die Ligen aufgemischt hat (leider nicht so sehr häufig, aber immerhin). Wir werden nicht ewig in der 5. Liga verbleiben, wenn wir mit dem Verein und seiner jetzigen Mannschaft am gleichen Strang ziehen, d.h. ihn unterstützen und anfeuern.
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