MSV Duisburg: Fans kündigen Protest gegen Grlic an |
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bossprada
Vorab: Ich wünsche Euch - LOG hin oder her - als MSV nichts Schlechtes. Ein Duell in der 3. Liga in der nächsten Saison wäre eine tolle Sache.
Wenn es für uns gut und für Euch schlecht läuft, werdet Ihr unseren Platz in der Regio einnehmen. Was heißt das? Du kannst auf jawattdenn.de die Diskussionen im Essener Fanlager im Jahr 2010/2011 nach der Insolvenz journalistisch aufbereitet nachvollziehen.
- Die Illusionisten wollten den Weg weiter gehen, der zum Niedergang führte, den Weg der Schulden und der Abhängigkeit von externen Geldgebern, die leider keine Ahnung von Fußball hatten und sich in die Hände von Leuten begaben, die ebenfalls keine Ahnung und deshalb auch kein eigenes Urteil hatten (Strunz, Janßen). Die Idee ist bis heute gleich: Verschulden, aufsteigen und in der höheren Klasse an die Fernsehtöpfe kommen und dann die Schulden zurückzahlen.
- Die Realisten sagten ein Jahrzehnt in der Regionalliga voraus, in dem ein langsamer Neuaufbau gelingen könnte. Sie hatten Recht. Auf diesem Weg befinden wir uns immer noch, nur gehen wir mittlerweile nicht mehr zu Fuß, den Esel an der Hand, sondern sitzen bereits im Zug mit eigenem Gepäckwagen. Klar ist aber auch, dass wir dank Corona auch ein drittes Mal hintereinander scheitern können, wenn wir Pech haben. Wir greifen dann eben ein Jahr später wieder an.
Der Vorteil an existenziellen Krisen ist, dass die Illusionisten durch die Realität zum Schweigen gebracht werden. Nach der Insolvenz hielten uns 45 Sponsoren – kein großer Fisch dabei - die Treue. Geld gab uns keiner mehr.
Der Vorteil ist, dass sich das Umfeld und die Fanbasis dann auf diejenigen reduziert, die trotz aller Kritik an den Verantwortlichen für den Verein durchs Feuer gehen und auch im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten finanziell in die Tasche greifen. Flausen gibt es ebensowenig wie die sprichwörtlichen Eisflächen, auf denen die Esel tanzen möchten.
Der Vorteil ist, dass diese verbliebenen Fans ganz eng zusammenrücken, weil sie erkennen, dass sie trotz aller Gegensätze nur sich selbst haben. Haben sie das erkannt, haben sie einen Schatz gehoben, der wertvoller ist als jeder Fleischfabrikant oder Venenklinikbesitzer.
Was man dann braucht, ist vor allem Geduld und Duldsamkeit. Zuerst muss über Jahre seriös gewirtschaftet werden – nur das schafft Vertrauen im städtischen Umfeld, bei der lokalen Wirtschaft, bei der Stadt. Nur dann kehren Sponsoren zurück, die vorher ihr Geld verbrannt sahen. Hierzu müssen die Vernünftigen auf die Illusionisten permanent einwirken und auflodernde Brände löschen.
Was man braucht, ist eine Frustrationstoleranz auf allerhöchstem Niveau. Wenn andere über die CL reden, muss man gönnen können und darf sich nicht über Häme und Spott ärgern. Hierzu ist ein Perspektivenwechsel hilfreich. Im Stadion an der Hafenstraße kann man ein Spiel tatsächlich sehen, in Frankfurt ist das auf dem Oberrang oder in der Ecke so eine Sache. Man spürt unmittelbar die Emotion, die Verbundenheit, man ist ein Teil des Ganzen. So ist der Fußball, deshalb lieben wir ihn. Wenn dann Leute diese Sichtweise als „Rot-Weiß-Essen-Romantik“ beschreiben und dabei nicht nur den Vereinsnamen falsch schreiben sondern auch noch so aussehen, als wären sie auf dem Schulhof immer als letzte gewählt worden - das muss man aushalten. Hört man Dirk Retzlaff im Podcast „Fußball Inside“ zu, merkt man, dass Ihr noch nicht soweit seid.
Was man da unten braucht, ist eine sinnstiftende Geschichte. Bei uns war es u.a. das Sozialprojekt „Essener Chancen“, das die Rolle des Vereins RWE im Essener Norden als soziale Klammer dokumentiert. Das brachte bundesweit Aufmerksamkeit, z.B. durch unsere dritte Mannschaft, die ein reines Integrationsprojekt ist. Es verschaffte der leider auch mit Meineidern durchsetzten Stadtspitze sowie der Lokalpolitik eine Legitimation, RWE zu helfen. Da dürftet Ihr es leichter haben, weil der unmittelbare, feindselige Konkurrent fehlt.
Was man braucht, ist ein ganz starker Zusammenhalt, ein Vertrauen, ein sich die Hand geben, auch wenn man sich gerade fast gekloppt hat.
Das alles ist keine heile Welt. Wenn es für Euch eine Chance gibt, nicht in den Kerker der Regionalliga zu fallen, solltet ihr sie unbedingt nutzen. Mit allen Mitteln. Es gibt nämlich auch Gegenbeispiele wie Aachen, und was aus Wattenscheid wird, steht noch lange nicht fest.
Gleichzeitig sollten die Planungen für den Fall des Absturzes laufen. Kostenreduzierung wird ebenso nötig sein wie ein Nachdenken darüber, welche Bedeutung der MSV für Duisburg noch hat.
Grlic jetzt zu feuern, bringt nichts. Das Transferfenster schließt sich. Man hätte sich vor einem Jahr trennen müssen.
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Impulse und wichtige Tore: RWE verlängert mit Mittelfeldspieler |
Die letzte Ausgabe des "podbolzer" auf YouTube mit Nowak als Gast lohnt sich.
Man will langfristig etwas aufbauen und sucht auch junge Spieler, den den Glauben daran haben und mitziehen und sich nicht, wie JN es ausdrückt, "ins gemachte Nest" setzen wollen.
Das alles ist sehr ermutigend und befriedigend, vor allem, wenn man sich Nachbarn anschaut, die den starken Mann suchen und nicht bereit sind, Geduld aufzubringen.
RWE ist eben anders, was auch daran liegt, dass der Verein die Lektion gelernt hat.
Young zu halten, dürfte illusorisch sein. Der wird im Sommer in die zweite Liga wechseln.
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„Keine Kraft mehr“: Eberl verabschiedet sich mit emotionaler Rede |
Wieso in der "heutigen Welt"? Das war nie anders.
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Regionalliga West: Alle Einzelspiele plus Topspiel-Konferenz live bei sporttotal.tv |
Als klarer Anhänger der Einzelvermarktung bin ich dagegen. Bei Einzelvermarktung profitieren nur Vereine mit einer eigenen Anhängerschaft (Essen, Oberhausen, Wuppertal, Aachen, Münster), bei jeder Form der Zentralvermarktung und dem damit einhergehenden Pool-Strukturen profitieren Mäzenatenkonstrukte (Rödinghausen, Straelen, Lotte) und zweite Mannschaften der DFL-Clubs.
Wehret den Anfängen! Der aktuelle Profi-Fußball konnte nur deshalb in seine unerträgliche Langeweile abgleiten, weil man mit der Zentralvermarktung eine Möglichkeit geschaffen hat, Fußball ohne Fans zu ermöglichen - meines Erachtens eine Form der Dekadenz.
Corona zeigt Konstrukten die Grenzen auf, was ich sehr gut finde. Die finanziellen Miseren der Dekadenz-Clubs sehe ich mit Befriedigung.
Fußball gehört den Fans - wer etwas anderes sagt, möge die Europäische Superliga einführen. Dort kann der Glitzerfußball leben.
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RWE: Topspiel bei Fortuna Köln abgesagt |
Kindsköpfe aller Länder vereinigt Euch am Geburtshaus von Friedrich Engels.
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RWE: Topspiel bei Fortuna Köln abgesagt |
Es gibt auch so keinen Ärger um den Aufsteiger, weil es nun eine etablierte, verstetigte Regelung gibt. Beim letzten Mal war das noch nicht so, weshalb Rechtsbehelfe geführt, jedoch abschlägig beschieden wurden, sehr zum Leidwesen meines Vereins.
Nun ist es wie es ist. Recht entwickelt sich, ob es einem immer passt oder nicht. Diesmal haben wir den besseren Quotienten, ob es anderen passt oder nicht. Diesmal können andere Rechtsbehelfe einlegen.
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RWE: Topspiel bei Fortuna Köln abgesagt |
Wuppertal hat beide Spiele klar verloren, weshalb Bescheidenheit angebracht ist.
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RWE: Topspiel bei Fortuna Köln abgesagt |
Jetzt erstmal in Ahlen gewinnen. Rios Alonso kann da seine Gelbsperre absitzen. Dann gegen Düsseldorf gewinnen.
Über die politischen Entscheidungen zu spekulieren, sollte man lassen.
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RWE: Topspiel bei Fortuna Köln abgesagt |
2 Wuppertaler erinnern mich irgendwie an den schwarzen Ritter aus "Die Ritter der Kokosnuss."
Liegen als Rumpf auf dem Boden und bieten ein Unentschieden an.
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Ex-Spieler: "Fortuna Köln soll dieses, RWE nächstes Jahr aufsteigen" |
Er hätte den Namen seiner Frau annehmen sollen.
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