Ich würde Young auch später bringen. Dagegehalten ist angesagt. Schnelles Kurzpassspiel und sehr hohe Laufbereitschaft sind nötig.

Mach das mal Snake, denn es gibt bestimmt viele, die ihn gerne kennenlernen wollen.

Nach dem verpatzten Auftakt mit mitleidserregenden Momenten (Elversberg) und als Demütigung empfundenen Spielen (Viktoria Köln), hat Wiegel schon mit seiner allerersten Aktion bei mir zu einer Beruhigung und einem Schwinden der Besorgnis geführt. Genau so einen bösen Jungen haben wir doch seit Jahren nicht mehr im Team und dennoch so nötig gehabt! Götze ist, die gelben Karten zeigen es, auch kein lieber Kerl, sieht aber im Gegensatz zu Wiegel wie einer aus. Das schützt vor Platzverweisen. Als Gegenspieler von Wiegel hätte ich sofort Respekt. Könnte er noch Flanken schlagen, würde er niemals in der 3. Liga spielen sondern mindestens eine Liga höher. Da hat unser Chefscout wirklich ganze Arbeit geleistet!

Das hoffe ich auch Serm. Dresdner Spielweise: Extrem hohes Pressing, teilweise laufen 3 bis 4 Mann die IV an. Warum? Der Torwart soll zum weiten Abschlag gezwungen werden. Sehr kopfballstarke MV erobern den Ball, um überfallartige Angriffe einzuleiten. Bei eigenem Ballbesitz stehen die AV fast an der Mittellinie, weil die ZM sehr gut anspielbar sind und mit viel Übersicht die Bälle verteilen. Schwächen: Genauigkeit. Die IV. Der Torwart. Gegnerisches Kurzpasspiel mögen sie irgendwie auch nicht. Unsere Chancen: Geschwindigkeit nach Balleroberungen. Wichtig ist, dass man das Dresdener Spiel "ablehnt". Flach spielen, Schnell spielen. Schnell mit vielen Spielern hinter den Ball kommen. Sehr viel hängt vom Schiri ab, wie viel er durchgehen lässt. Je strenger, je besser.

Entscheidend wird sein, ob unser Mittelfeld dem körperlichen Spiel der Dresdner gewachsen ist. Dabei wird auch dem Schiedsrichter eine Rolle zufallen. Schreitet er schnell ein, ist es gut für uns, lässt er drittligatypisch alles laufen, wird es eng. Ein Grund für den Sieg am Sonntag war die körperliche Unterlegenheit der Freiburger. Als sie Brocken einwechselten, wechselten wir Kourouma ein. Dieser hatte eine Szene im Strafraum, in der ein solcher Brocken an ihm zerschellt ist - wie früher im 80er-Jahre Videospiel "Asteroids". Wenn de Vlugt schreibt, die Spieler müssen "lernen", kann man dem auf der einen Seite kaum widersprechen. Andererseits müssen die Spieler auch die Mittel dazu haben. Deshalb kommt der Aufstellung und der taktischen Ausrichtung eine entscheidende Rolle zu. Die Balldiebstähle, die Götze gegen Freiburg durchführen konnte, kann ich mir gegen Dresden kaum vorstellen. Ein Taktikfuchs auf der Trainerbank könnte sich meinetwegen gerne zeigen. Doof sind die vielen - teilweise überflüssigen - gelben Karten. Bei Götze zähle ich zwei (gegen SB hätte er rot sehen müssen).

Ich kritisiere diesen Artikel scharf. Aus der Vergangenheit hat man beim RS nicht gelernt. Mich erinnert die Scharfmacherei an das Auswärtsspiel in Münster im vergangenen Spätsommer (2021). Schon die Passivkonstruktionen sind verräterisch. Schreibt der Journalist, "es wird diskutiert" und "es wird nicht über Sport gesprochen", entledigt er sich listenreich der Pflicht, Ross und Reiter zu nennen. Schaut man hin, erkennt man, dass von Sicherheitsbehörden die Rede ist. Frage: Wovon soll die Polizei denn sonst reden als von Sicherheitsmaßnahmen? Der Polizeipräsident ist zwar RWE-Fan aber Gott sei Dank nicht Trainer. Dass nicht über Sport diskutiert werde, mag auf die Redaktionen von RS, waz und liga3online zutreffen - RWE-Fans hingegen diskutieren rauf und runter, welche Konsequenzen welches Ergebnis hat. Warum also beginnen wir hier nicht die Diskussion über den Sport? Vielleicht deshalb, weil die Angstlust in einer Chronik der angekündigten Katastrophe so verkaufsfördernd ist? Richtig ist, dass die Ereignisse rund um die Spiele der Kölner und Frankfurter viele wachgerüttelt haben. Die Razzien gegen die "Wilde Horde" schlagen Wellen. Richtig ist, dass die Kollektivstrafen des DFB Sachzwänge auferlegen, die Aktivitäten bis hin zum Aktionismus nach sich ziehen. Richtig ist, dass solche Artikel die Stimmung anstacheln (siehe Münster). Zum Sport: Dabrowski wird zeigen müssen, dass die Lernkurve weiter steil ansteigt. Wir erwarten die mit Abstand körperlich stärkste Truppe der Liga. Ich bin - sportlich - gespannt, wie unsere Truppe, in der bekanntlich die "Ochsen" fehlen, dem gegenübertreten werden.

Zum Thema Meckern und Kritik Kritik ist unbedingt nötig und es ist auch offensichtlich, dass jemand im Verein die Stimmung in den sozialen Netzwerken beobachtet. Alles andere wäre nicht zeitgemäß. Warum haben wir die ersten Spiele nicht gewonnen? Wegen der Schwäche im Mittelfeld. Das Loch im zentralen Mittelfeld schrie uns bereits im Testspiel gegen MG II an, erzeugte nur bei denen ungläubiges Staunen gegen Elversberg, die dort hinschauten (die meisten kritisierten lieber Herze und Heber, die am Ende der Nahrungskette aufgefressen wurden), öffnete aber allen die Augen im Heimspiel gegen Viktoria Köln. Versetzen wir uns in die Rolle eines Vereinsvorsitzenden. Dieser hat den Trainer bestellt und hält am SL fest. Folglich fallen die Fehler auch auf ihn zurück. Wird er sich benehmen, wie jemand, der ein falsches Bild gekauft hat und nach außen hin die Echtheit beteuert? Oder wird er nach außen still bleiben und nach innen wirken? Versetzen wir uns in die Lage eines Aufsichtsratsvorsitzenden: Sieht er die Löcher auch? Erhält er Bestätigung aus den sozialen Netzwerken? Jetzt kommt der Punkt: Wenn einer von uns Herr Helf wäre und nicht nur die Ergebnisse, sondern die offensichtlichen Mängel sehen würde, würde er nicht nach Bestätigung seines Anfangsverdachts dort suchen, wo Fans mit Herz und Verstand bei der Sache sind? Ganz sicher sogar. Als Chef darf man nicht nur die leitenden Angestellten fragen, sondern auch die Kunden und die Leute an der Front, die die Fehler der leitenden Angestellten ausbaden müssen. Welche Wortbeiträge würde ein Aufsichtsratsvorsitzender dann lesen und behalten? Die Schmähkritik voller Fäkalien, Schuldvorwürfe, Untergangsstimmung und Wut bis hin zu Entlassungswünschen oder die, welche Missstände fundiert und sachlich anprangern? Nach dem Desaster trafen sich die Gremien und die Löcher wurden gestopft. Rother läuft nicht mehr rum wie Falschgeld, weil Tarnat hinter und Götze vor ihm steht. Er kann beide anspielen und wird von beiden angespielt. Wiegel hat das Loch auf der rechten Seite gestopft und Bastians das auf der linken. Gegen Elversberg wollte kein Mittelfeldspieler den Ball haben! Und jetzt können sie sich kaum halten vor Motivation. Was "IchdankeSie" seit dem Sommer geschrieben hat war für mich als Leser genauso bemerkenswert wie die Beiträge von de Vlugt. In meinen Augen hatten beide Recht. Behalten habe ich die Beiträge, weil sie sowohl kritisch als auch sachlich waren. Andere haben nur Öl ins Feuer gegossen. Das hilft nicht.

Die Anwesenheit dieser Mannschaft in Liga 3 ist ein Ärgernis. Sie nimmt anderen Mannschaften einen Platz weg, die man sehen und erleben will. Weg mit 2. Mannschaften aus dem Profibereich! Schluss mit dem Schaulaufen und der Wettbewerbsverzerrung.

Wunschergebnis.

Es wird spannend, wie die nächste Aufgabe bewältigt werden soll. Freiburg wurde mit Speed und kosnequentem Zweikampfverhalten der Schneid abgekauft. Mit Dresden kommt die körperlich stärkste Mannschaft an die Hafenstraße. Bin gespannt, wie er aufstellt und wie gespielt werden soll.