Noch nicht. Fanatiker setzen sich durch. Siehe Freiburg.

Stimmt ja auch. Und wenn die Erleuchteten in der Mehrheit sind, zwingen sie anderen ihre Lebensweise auf. Siehe Freiburg. Der Mensch ist ein Allesesser.

Mir gefällt die Aussage von Dabrowski. Das ist fair und hat Stil.

Wenn die Selbsttäuschung nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, wenn die Hoffnungen sich als trügerisch erwiesen haben, wenn man schon im Oktober an die nächste Saison denkt, in der hoffentlich alles besser wird - das muss verdammt weh tun, und ja, dann keift man lieber wie die alten Weiber im alten Volkslied auf dem vollgeladenen Wagen. Der MSV ist krank. Das ist ganz offensichtlich. Man muss nur das Spiel gegen BVB II gesehen haben, um das zu sehen. Man muss sich nur die Gesichter der Spieler und des Trainers anschauen. Man muss sich nur den podbolzer anschauen, wo "Micha" vorschlägt, prominente Spieler auszusortieren und statt ihrer Nachwuchskicker aufzustellen - anscheinend hat man immer noch nicht genug Angst vor der Regionalliga West, der Vorhölle des Fußballs. Da hilft es nicht, an Symptomen rumzudoktern. Ob Ajani jetzt Fußball spielen kann oder nicht, ob Rüttjers mit j, g oder k geschrieben wird, ob Stoppelkamp besser geschossen hätte anstatt zu lupfen - das ist gar nicht so wichtig, wenn die Struktur insgeamt faul ist. Und sie scheint faul zu sein. Alles deutet in die Richtung, wenn man einen Trainer nicht arbeiten lässt, wenn zugegeben wird, dass andere irgendwelche Konzepte entwickelten, die bei Misslingen des Konzepts ihren Kopf nicht hinhalten mussten (woran erinnert uns das bloß so kurz vor dem Winter?). Wer da von außen Einfluss genommen hat, wer die Konzepte vorgelegt hat - das ist für einen Außenstehenden, der mit dem Herz nicht dran hängt, eben sehr spannend. Für die Fans ist das furchtbar. Wenn herauskäme, dass der Einfluss von der Sponsorenseite her gekommen ist, ist das für einen RWE-Fan äußerst interessant, weil man beim Nachbarn sehen kann, was man auf keinen Fall selbst erleben will. Man verwettet nicht das Haus für einen kurzfristigen Erfolg. Ist man noch handlungsfähig, wenn die Rechnung präsentiert wird? Man sieht vor allem, dass es mit der Ausgliederung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft, sei es eine GmbH oder eine KGaA, eben nicht getan ist. Das Wichtigste ist, Realist zu bleiben. Hoffen darf man immer, Träumen ist auch erlaubt, aber Realist muss man eben bleiben, egal wie die Zeiten sind. Und von dieser Erkenntnis und ihrer Umsetzung, da ist man beim MSV und seinem Fanlager - das beweisen sehr viele Beiträge auch hier - noch weit von entfernt. Stefan Sander vom podbolzer ist nicht nur ein fairer Sportsmann, sondern auch ein Realist. Ich bin sehr gespannt, ob diese äußerst spannende Geschichte - ein Dankeschön an Lieberknecht - am Sonntag, 21 Uhr ein Thema sein wird.

Woran erkennt man einen Veganer? Er sagt es Dir.

Rüttkers widerspricht sich doch. Lieberknecht rügt, nicht frei in den Entscheidungen gewesen zu sein. Dafür bekommt er von Rüttkers einen "Lügner" ans Revers geheftet. Im nächsten Satz bestätigt Rüttkers, dass man Lieberknecht ein Fremdkonzept vorgelegt hat. Also war TL nicht frei! Wonach klingt das? Irgendwie danach, dass Rüttkers selbst mal mit Fußballern wie mit Zinnsoldaten spielen wollte. War Rüttkers nicht Repräsentant eines Sponsors beim MSV? Hat etwa die Sponsorenseite die Sportstrategie entworfen? War Ivica Grilic nur eine Puppe? Falls ja, zeigt das mal wieder die Risiken auf, die man hat, wenn Sponsoren oder Mäzene (Runge beim WSV) zu mächtig sind. Ein gestreifter Krimi! Bin gespannt, wie es weitergeht.

Tafelwasser Dass ich mal einem Blauen zu 100 Prozent zustimmen würde... :-) Ich sehe das genauso und habe am großen Fußball das Interesse verloren. CL, EL, DFB, WM, EM - alles langweilig. Gucke ich nicht. Auch BULI ist langweilig. Ich träume für meinen Verein mittelfristig von der 2. Liga. Das reicht für einen Stadionfan völlig. Traditionsduelle, gute Stimmung ohne Oberrang. Wer mehr will, muss nach den Regeln tanzen, die den Fußball kaputt gemacht haben. Ohne mich.

@Rodvit Frag mal eine beliebige große Anwaltskanzlei in Essen, Bochum oder Dortmund, ob die Nachwuchs von außerhalb bekommen.

@IchDankeSie Das ist leider zu befürchten. Mir ist einer von denen bekannt, der gegen Dresden im Stadion war und mit uns mitgefiebert hat, sich von der Turnhalle distanziert. Das finde ich total furchtbar; dagegen können wir aber nichts machen. Meines Erachtens werden sich die Meineider aber eher regional verteilen, nach Duisbur, Oberhausen und Bochum vor allem sowie nach Wuppertal und Münster. Wir werden eher weniger abbekommen. Zum Thema Kader: Die Strategie der Finanzerin ist doch völlig klar. Es ist die Bruchhagen-Strategie aus Frankfurt. Die Eintracht stand 2000 vor dem Exitus und wurde nur durch Roland Kochs persönliche Intervention mit einer Landesbürgschaft versorgt, um liquide Mittel zu generieren. Danach entschuldete man sich schrittweise, indem auf Aufstiege Abstiege folgten, weil die Fernsehgelder in den Schuldendienst investiert wurden. Irgendwann war man dann wieder handlungsfähig. Zwischendurch wurden die Fans mit Funkel-Fußball usw. gequält. Die Finanzerin in Gelsenkirchen ist die einzig Gescheite in dem Haufen. Allen Träumern mal ins Poesiealbum: Um 20 Mio Schulden zu machen musst Du einen Idioten finden, der Dir das Geld gibt! Das ist bei einer zweistelligen Summe an negativem Eigenkapital, dem Rückzug der Hauptsponsoren sowie reduzierten Einnahmen aus Fernsehgeldern usw. kaum möglich. Solche Träumer gab es bei uns Essenern früher auch. Wir mussten erst ganz unten ankommen, bis die letzten begriffen haben, dass nur der Staat die Gelddruckmaschine hat. Niemand, der bei Verstand ist, heuert bei Euch an. Niemand.

Alle entlassen. Alle. Dann den Verein aus dem Vereinsregister löschen. Koa Woab, koa Gschroa.