Die Nachricht schlug am Montag hohe Wellen in der Regionalliga. Der Aufsichtsratsvorsitzende der SG Wattenscheid, der als Geldgeber den Verein vor dem Ruin rettete, legte mit sofortiger Wirkung sein Amt nieder. Einen Tag später hat Can im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) seine Entscheidung nun begründet. Ihm sei von den handelnden Personen des Vereins nicht der nötige Respekt entgegengebracht worden - Namen nennt er keine.
Laut WAZ könne er mit dem Satz, dass einige Verantwortliche zuletzt in der Öffentlichkeit "vereinsschädigende Aussagen" gemacht hätten, jedoch nur Josef Schnusenberg meinen. Das Aufsichtsratsmitglied hatte in einem WAZ-Interview vom schwer beschädigten Image der SG Wattenscheid geredet.
Can rechnet mit einer Insolvenz
Doch wie soll es beim Regionalligisten nun finanziell weitergehen? Can betonte gegenüber der WAZ, dass er den Verein finanziell nicht mehr unterstützen werde. Zugleich wolle er die 1,2 Millionen Euro, die er bereits in den Verein investiert hat, nicht zurückziehen. "Ich werde dem Verein dieses Darlehen stunden, solange es nötig ist. Vielleicht gelingt es ja, dass der Verein andere Sponsoren findet und dass diese das Darlehen ablösen", sagte er.
Gerüchten, dass er Gelder eingestrichen haben soll, die für den Verein gespendet worden waren, wies Can vehement zurück. Einen Schuldenberg hinterlasse er den Verantwortlichen nicht. "Die Zahlen sind überschaubar", heißt es in der WAZ. Zugleich räumte Can aber ein, dass er es für schwierig hält, dass Wattenscheid eine Insolvenz abwenden kann. "Ich habe die Befürchtung, dass sie die entsprechenden Gelder nicht werden aufbringen können."