Bei seinem leidenschaftlichen Auftritt nach dem WM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl gegen Island (3:0) nahm Hoeneß nur Präsident Fritz Keller von seinem harten Rundumschlag aus - und forderte den Kopf von dessen Gegenspielern, den „drei ewig Unzufriedenen“: Vize Rainer Koch, Generalsekretär Friedrich Curtius und Schatzmeister Stephan Osnabrügge.
„Es kann nicht sein, dass das so weitergeht, das ist ein Trauerspiel“, polterte Hoeneß aufs Stichwort - wie zu besten Zeiten als Münchner „Abteilung Attacke“. Die Verbandsführung streite „wie die Besenbinder. Es geht gar nicht mehr um Fußball, es geht ja nur noch um Posten-Geschacher, Aufwandsentschädigungen, Machtspiele. So kann es nicht weitergehen.“
Zugleich kritisierte Hoeneß die geplante Entsendung des früheren Schalke-Finanzchefs Peter Peters als DFB-Vertreter in den FIFA-Rat. Peters habe bei den Knappen „nicht gerade gute Arbeit geleistet“. Hoeneß schlug stattdessen den scheidenden Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge als deutschen Mann bei FIFA und UEFA vor: „Dann hätte die deutsche Fußballwelt den besten Vertreter, den man haben kann.“ Er habe Rummenigge das auch schon vorgeschlagen. Sein Eindruck: „Er würde sich da schon geehrt fühlen.“
Präsident Keller würden von seinen Kontrahenten „nur Knüppel zwischen die Beine geworfen“, schimpfte RTL-Experte Hoeneß. Gleich zu Beginn von dessen Amtszeit hätten diese seine Kompetenzen beschnitten, „damit sie weiter wursteln können wie sie wollen“.
Curtius sei „völlig überfordert“, Koch sehe sich als den besseren Präsidenten, und Osnabrügge sei zwar Arbeitsrechtler, könne aber nicht verhindern, dass „die Steuerfahndung beim DFB so oft ein und ausgeht wie ein Briefträger“. Hoeneß' Fazit: „Wenn sich da keine Lösung findet, dann wird das nichts mehr.“ sid