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Emscher Junior Cup
F3 von SuS Dinslaken überrascht

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Emscher Junior Cup: F3 von SuS Dinslaken überrascht
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Rund 80 Kilometer legt die Emscher von ihrer Quelle in Holzwickede zurück, bis sie in Dinslaken in den Rhein fließt.

Auch der Emscher Junior Cup 2017 ist einen Monat nach dem Start in Holzwickede und insgesamt sechs Qualifikationsturnieren inzwischen an der Mündung angekommen. Bevor am 18. Juni in Oberhausen das große Finale steigt, wurden auf der Sportanlage des TV Jahn Hiesfeld die letzten fünf Tickets für das Event vergeben.

In Dinslaken endete aber nicht nur Vorturnierserie 2017. Auch das glücklichste Team kommt in diesem Jahr zweifelsohne aus der Stadt zwischen Ruhrgebiet und Niederrhein. Denn die F3-Jugend des SuS 09 Dinslaken katapultierte sich sozusagen von der Couch ins Stadion Niederrhein. Die Folge: Völlig losgelöste Kinder und Eltern, die ihr Glück kaum fassen konnten. Und ein Jubel wie nach dem Gewinn der Champions League. Denn es sind nicht immer nur die ganz großen sportlichen Geschichten, die ans Herz gehen.

Standort Dinslaken Für das Finale qualifiziert: STV Hünxe, Wuppertaler SV, Sportfreunde Hamborn F4, SG Essen-Schönebeck. Fairplaysieger: TV Jahn Hiesfeld F2. Sieger Emscher Parcours Team: TV Jahn Hiesfeld F1. Sieger Emscher Parcours Einzel: Phil Pöhlmann (Wuppertaler SV).

Doch immer der Reihe nach: Weil ihre großen Freunde von der F1-Jugend wegen der Feierlichkeiten zur Erstkommunion verhindert waren, durften die durchgehend aus dem Jahrgang 2009 bestehende F3 für ihre ein Jahr älteren Mitspieler einspringen und so überhaupt erst am Turnier teilnehmen. Für die F1 war das doppeltes Pech: Das Team hatte sich frühzeitig nicht für das Turnier vor der eigenen Haustür, sondern für den Standort Bottrop angemeldet, weil es sich mal mit Mannschaften messen wollte, auf die es im Spielbetrieb sonst nicht trifft.

Aber wie das so ist: Nicht nur die Emscher, auch das Leben nimmt manchmal die eine oder andere Wendung. „Für meine Mannschaft war das doppelter Grund zur Freude“, lacht F3-Trainer Frank Ueschner. „Wir waren froh, überhaupt dabei zu sein. Wir hatten nie damit gerechnet, ins Finale zu kommen und jetzt dürfen wir sogar nach Oberhausen.“ Gänsehaut beim Trainer Ueschner betreut sein Team seit zweieinhalb Jahren, einen derartigen emotionalen Gefühlsausbruch habe er von seinen Kindern während dieser Zeit noch nicht erlebt: „Wenn ich an die Reaktion meiner Mannschaft denke, als unser Name als Sieger der Fairplay-Wertung aufgerufen wurde, bekomme ich noch heute eine Gänsehaut“, erklärt er. “Das war wirklich grandios. Sie haben nur noch gestrahlt. Die eine oder andere Freudenträne ist auch geflossen. Man merkte sofort: Da ist etwas ganz Besonderes passiert.“

Einigen seiner Kids musste er danach erst einmal erklären, warum sie überhaupt zum Fairplaysieger gewählt worden sind. „Die haben das gar nicht verstanden, weil wir ja immer Wert darauf legen, dass sich unsere Jungs gut verhalten“, grinst der Coach. In der gesamten letzten Saison habe seine Mannschaft kein einziges Vergehen begangen.

Es waren Szenen wie ein klaglos hingenommenes nicht gegebenes Tor, als der Torwart der gegnerischen Mannschaft den Ball wohl hinter der Torlinie wieder nach vorne geschoben hat oder das Aufstehen und Weiterspielen nach einem nicht geahndeten Foul, die den Ausschlag gegeben haben. „Wir haben das so mit den Jungs besprochen. Nach dem Spiel können wir gerne über alles reden. Aber während der Ball rollt, werden die Entscheidungen respektiert“, sagt Ueschner.

Sieg der Fairplay-Wertung ist viel wert Für ihn als Trainer sei das Erreichen des Finals auf diesem Weg deshalb pädagogisch noch wertvoller, als auf dem sportlichem. „Das ist eine geniale Idee der Emschergenossenschaft. Der Sieg in der Fairplay-Wertung bedeutet doch für die Kids nichts anderes als: Guck` mal, wir können so weiter machen und werden für unser Verhalten auch belohnt.“

Besonders im Ohr geblieben sind ihm die Worte des kleinen Dejan zu einem Mitspieler während der Siegerehrung, die tatsächlich alles ausdrücken: „Wow, cool. Ab jetzt spielen wir immer so, egal, was der Gegner macht.“ Ueschner: „Diese Aussage hat mich wirklich berührt und macht mich noch stolzer auf mein Team.“ Das darf er auch sein. Denn wie heißt es so schön: Kindermund tut Wahrheit kund. Das Finale kann beginnen.

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