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Seit wir zwei uns gefunden: Der RWE-Fanblog
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers

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Rot-Weiss Essen wird von Preußen Münster empfangen. Ein Duell zweier Traditionsvereine, zweier ehemaliger Bundesligisten. Diesmal findet das Aufeinandertreffen allerdings auf einem sportlichem Niveau statt, das abseits der Städte wohl kaum Beachtung findet – in der Viertklassigkeit. Wie viel ist Tradition da noch wert?

Wir schreiben den 16. Dezember 1990, Deutschland ist erst seit gerade mal acht Wochen wiedervereint. An diesem Tag fand das letzte Spiel zwischen Essen und Münster in der Zweiten Liga statt. Einzig das Ergebnis war damals so trostlos wie die jetzige Situation – man trennte sich 0:0. Nun trifft man sich in der Vierten Liga wieder, als Viert- und Siebtplatzierter. Willkommen in der Realität. Ohne nun eine erneute Diskussion um vergangene Vereinsvorsitzende anzuzetteln, kann man durchaus behaupten, dass die einzige Tradition in Essen in den letzten Jahren Fehlentscheidungen und unglückliche Last-Minute-Niederlagen waren.

Erst fern von seiner Essener Heimat entdeckt Hendrik Gerstung die Leidenschaft für den Klub aus seiner Geburtsstadt. Denn wer wissen will, was „Fan sein“ wirklich bedeutet, der landet irgendwann an der Hafenstraße: Nirgends sonst erlebt man die Gefühlsverbindung Verehrung und Verzweiflung so intensiv – „Oh RWE“. Im RWE-Fanblog gibt Hendrik den rot-weissen Anhängern nun eine Stimme.

Rot-Weiss Essen feierte 2007 sein 100-jähriges Bestehen, die Preußen sind sogar ein Jahr älter. Da spricht man gerne von Traditionsverein, vor allem, wenn man mittlerweile nicht mehr viel zu bieten hat außer der glorreichen Vergangenheit. An der Hafenstraße wird vielmals der Mythos beschworen. Den zumindest vermisst man im heimischen Georg Melches-Stadion oft, was an der seit Jahren mangelnden Heimstärke der Mannschaft und der stimmungsvernichtenden Fantrennung auf den Tribünen liegt.

Fakt ist nämlich: Für Vergangenheit kann man sich nichts kaufen. Was ist es also wert, diese Tradition? Was bedeutet es, dass es ein RWE-Spieler war, der unserem Land den ersten Weltmeistertitel im Fußball brachte? Was bringen einem heute die Erfolge 1953 und 1955 außer zwei schönen Pokalen im Trophäenschrank?

Es gibt da diesen schönen Spruch: Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers. Genau das ist nämlich die Lösung. Es geht nicht darum, mit Helmut Rahn anzugeben (auch wenn das durchaus Spaß macht), sondern wichtiger ist, sich bewusst zu machen, was die früheren Erfolge ausgemacht haben. Für RWE bedeutet dies zum einen Kampfgeist und leidenschaftlicher Einsatz des Teams auf dem Rasen und auf der anderen Seite (wortwörtlich, nämlich auf der Tribüne) eine bedingungslose und lautstarke Unterstützung der Fans.

Zumindest da sind die beiden Traditionsvereine noch topp: In der Zuschauertabelle der Regionalliga West liegen RWE und Münster auf den ersten beiden Plätzen, Essen dabei mit riesigem Vorsprung und im Schnitt fast 8.800 Besuchern pro Partie. Und auch im ewigen Vergleich der beiden Teams schlagen die Rot-Weissen die Preußen mit 17 Siegen in 36 Aufeinandertreffen. Auf das am heutigen Sonntag der nächste Erfolg hinzukommt, damit irgendwann der Profifußball wieder Tradition in Essen hat.

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