Unser Team trug mit einer überzeugenden Leistung dazu bei, dass die Fans hochzufrieden den Heimweg antraten. Auf diesem wurde allerdings das Fußballerlebnis durch Idioten aus beiden Lagern getrübt. Ich musste live mit ansehen, wie ein Bochumer Lokal zu Bruch ging.
Bereits vor Anpfiff breitete sich Vorfreude aus. Durch die täglichen Vorverkaufsmeldungen konnten 25.000 Zuschauer erwartet werden. Zwar wurde diese Zahl knapp unterschritten, aber die großartigen Düsseldorfer Fans sorgten durch Ihren 90-minütigen Gesang dafür, dass durchweg Karnevalsstimmung auf beiden Seiten herrschte.
Im Spiel hatten die Düsseldorfer dann nicht so viel zu lachen. Unser Team zeigte nach dem Aussetzer von Bielefeld wieder eine konzentrierte Leistung und schoss die Tore jeweils zum richtigen Zeitpunkt. Schiri Aytekin zeigte sich hierbei einmal mehr als Freund des VfL. Bereits beim Heimspiel gegen den VfL Osnabrück in der Hinrunde durften wir mit ihm sehr zufrieden sein. Freunde aus Osnabrück, mit denen ich seiner Zeit im Stadion war, fragten mich damals beim Stand von 2:1 in der 80. Minute, ob wir Ihnen den „Gelben“ nicht mal für die letzten 10 Minuten leihen könnten... Nein, der Aytekin ist unser!
Große Freude bereitete wieder das Abwehrbollwerk um Andi Luthe, Marcel Maltritz und Anthar Yahia. Es gab nicht eine Torchance der Düsseldorfer in unserem „Sechzehner“. Bei Andi Luthe habe ich schon zu Freunden gesagt, dass ich mir hier den lang ersehnten Nachfolger von Rein van Duijnhoven vorstellen kann. Bis jetzt ist er auf dem besten Wege die Position der Nr. 1 beim VfL endlich wieder langfristig auszufüllen.
Mimoun Azaouagh war saustark und hatte nur in der letzten halben Stunde wie das gesamte Mittelfeld einige Konzentrationsschwierigkeiten. Diese sind zwar in jedem Spiel auch bei Kevin Vogt zu sehen. Dennoch überwiegen seine starken Seiten wie Laufbereitschaft und Zweikampfstärke. Zudem kann man in jedem Spiel auch wunderbar öffnende Pässe von ihm sehen und er wird immer stärker.
Nach Abpfiff waren wir daher bester Dinge und zogen mit 15 Mann über die Castroper mit kurzer Stippvisite im Haus Frein Richtung Innenstadt. Als wir dann aber das Cafè Treibsand erreichten, bekamen wir mit, wie Anhänger aus beiden Lagern sich dort ein Wort- und Gesangsduell lieferten. Düsseldorfer Fans hatten es sich offensichtlich im Treibsand gemütlich gemacht und trugen von dort die 3. Halbzeit mit Ihren Bochumer Kontrahenten vor der Tür aus, als plötzlich zehn bis 15 Mann auf das Treibsand zustürmten. Mit Hockern, Bänken und einem Fahrrad (!) wurden die beiden großen Schaufensterscheiben des Treibsand dem Erdboden gleich gemacht. So schnell wie der Spuk angefangen hatte, war er dann auch beendet und die Täter zogen von dannen. Die Polizei, die noch 20 Minuten zuvor überall gewesen ist, kam fünf Minuten später, und erwischte einen Teil der Chaoten wohl noch auf der Castroper Straße.
Wir waren jedenfalls geschockt. Man kann sich ja im Stadion verbal vor den Kopf werfen, was man will. Das gehört dazu und sollte nach dem Abpfiff sportlich betrachtet werden. Dieses ist aber bei einem Teil der Fans nicht angekommen und ich fürchte, dass es auch nie ankommen wird. Es ist „unter aller Sau“, dass man hier Unbeteiligte mit reinzieht und ein Bochumer Lokal von Bochumern (mit-)zerstört wird. Im Treibsand wird man sich jetzt wohl wieder überlegen, das Lokal an Spieltagen zu schließen, wie es vor Jahren schon gehalten wurde. Den Idioten sei Dank.
Es wurde nichtsdestotrotz noch ein schöner Abend und um 24h durfte wir uns siegestrunken und vom leckeren Pils angeschossen im Tauffenbach in den Armen liegen und gemeinsam mit Herbert G. noch ein weiteres Mal den VfL und unsere Stadt besingen. Wunderschön!!
Zum Abschluss noch ein herzlicher Dank an Günther!
Glück Auf!!