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Schalke II - RWE 2:1 / Jagdszenen in der Arena
Kulm sieht die Felle davonschwimmen

Regionalliga: Schalke II - RWE 2:1 / Jagdszenen in der Arena
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Jagdszenen in Schalke. Auf der einen Seite feierte das Team von Trainer Markus Högner vor der Nordkurve ausgelassen den 2:1 (0:1)-Sieg gegen Rot-Weiss Essen.

Auf der anderen flüchtete Matchwinner Björn Traufetter nach dem Abpfiff begleitet von wüsten Schimpfkanonaden der Essener Spieler und Verantwortlichen im Eilschritt in die sicheren Katakomben der Arena. Essens Stefan Lorenz trommelte wütend gegen die Arenabande und drohte, Traufetter würde sich in einem richtigen Zweikampf die Knochen brechen.


Ein Betreuer gab ihm die Worte „Du Arschloch, hau' lieber ab“ mit auf den Weg. In Essen liegen die Nerven bereits nach dem zweiten Rückrundenspieltag blank. Die Akteure der Rot-Weissen und die gut 8.000 Essener Anhänger unter den insgesamt 13.800 Besucher fühlten sich durch den Schalker Stürmer, der bereits das 1:1 erzielt hatte, um einen Punkt im Aufstiegskampf betrogen.

Was war passiert? Nach einem Zweikampf zwischen Traufetter und Dennis Bührer in der 83. Spielminute zeigte Referee Thomas Metzen sofort auf den Elfmeterpunkt. Nach wütenden Essener Protesten befragte Metzen den Schalker selbst zum Geschehen. Nachdem dieser die Szene aus seiner Sicht schilderte, blieb er bei der Entscheidung.

Schalke II: Fährmann – Tumanan, Thorwart, Kraska, Kilian – Trisic, Grossmüller (90. Thamm), Hasanbegovic, Lorenz – Traufetter (87. Barton), Erwig (75. Landgraf ).

Essen: Maczkowiak – Kotula (85. Stiepermann), M. Lorenz, Zinke, Bührer – Aydin (69. Lorenz) - Neumayr, Wunderlich (75. Harrer), Mainka - Kurth, Mölders.

Schiedsrichter: Thomas Metzen.

Tore: 0:1 Mainka (29.), 1:1 Traufetter (54.), 2:1 Lorenz (86., Foulelfmeter).

Zuschauer: 13.800.

„Es war ein klarer Elfmeter“, wiederholte Traufetter gegenüber RevierSport seine Aussagen. „Bührer ist in mich hineingelaufen und trifft mich hinten rechts am Oberschenkel“, konnte der Schalker die Aufregung nicht verstehen. „Wenn es kein Strafstoß gewesen wäre, hätte ich es gesagt“, wollte Traufetter die anschließenden Geschehnisse „lieber nicht“ kommentieren.

Marc Lorenz versenkte den Ball nach einer dreiminütigen Diskussion im Kasten der Essener und sorgte somit für die Entscheidung zugunsten der Königsblauen. „Ob es ein Elfmeter war oder nicht, will ich gar nicht kommentieren. Aus meiner Sicht war die Entscheidung zumindest fragwürdig. Aber wir sollten die Fehler für die Niederlage lieber bei uns suchen“, wollte Gästetrainer Michael Kulm kein weiteres Öl ins Feuer gießen und zeigte damit Größe.

„Die Frage ist, ob das, was wir gezeigt haben, reicht, um unsere Ziele zu erfüllen“, sieht nicht nur Kulm bereits nach dem zweiten Rückrundenspieltag die Felle in Sachen Aufstieg in die 3. Bundesliga schwinden. „Dabei kann ich meiner Mannschaft in Sachen Kampf bereitschaft und Einsatzwillen gar keinen Vorwurf machen. Aber wir haben auch nach dem 0:1 durch Robert Mainka in diesem sehr emotional geführten Spiel nicht den nötigen Spielrhythmus gefunden“, war die Enttäuschung bei dem Polizisten groß, „mit leeren Händen nach Hause zu fahren“.

Durch das 1:1 von Spitzenreiter Kaiserslautern ist der Abstand auf die Pfälzer bereits auf zwölf Punkte angewachsen. Damit könnte der Traum der Kulturhauptstadt 2010 auf einen Bundesligisten bereits nach dem ersten Spieltag im Jahr 2009 ausgeträumt sein.

Nur kühne Optimisten verweisen im Hinblick auf das kommende Heimspiel gegen den Tabellenführer Kaiserslautern noch darauf, dass ein Aufstieg noch realistisch sei. Essen darf sich nach dem Fehlstart wohl auf eine weitere Saison in der Viertklassigkeit einrichten.

Schalke dagegen gelang zum Abschluss der Derbywoche, die mit zwei Enttäuschungen für die Profis beim VfL Bochum und gegen den BVB begann, der ersehnte Derbysieg. Auch wenn es nur die „kleinen Knappen“ waren, wurde der Befreiungsschlag im Abstiegskampf entsprechend gefeiert.

„Unser Ziel lautet 40 Punkte. Wir haben nun 22. Mit diesem Sieg haben wir den erhofften Startschuss gesetzt“, war Högner entsprechend glücklich und zufrieden. „Wir haben bereits eine gute Vorbereitung gespielt. Nach diesem Erfolg wissen wir, dass wir auf dem richten Weg sind“, bestätigte er seinem Team den Reifeprozess.

Das 2:1 in der Arena war zugleich der erste Heimsieg im neunten Anlauf überhaupt in der Regionalliga für das Team der Königsblauen. Neben Björn Traufetter holte sich auch der abgestellte Carlos Grossmüller ein Sonderlob des Trainers ab: „Bei Carlos merkt man, dass er nun auch körperlich fit ist. Mit seiner Laufbereitschaft und seinem Spielverständnis hilft er der Mannschaft sehr.“

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