Herr Steup, ein Ex-Fußball-Profi wird Rollhockey-Bundestrainer.Wie geht das?
Als Jugendkicker war ich nebenbei schon im Rollhockey aktiv. Als gebürtiger Cronenberger ist die Verbindung ohnehin da, meine Eltern haben mich oft zum RSC mitgenommen. Durch mein Engagement beim WSV war ich dann zeitlich zwar sehr eingeschränkt, aber wenn sich die Gelegenheit ergab, bin ich weiter in die Halle gegangen.
Vom Fan zum Trainer ist es dennoch ein weiter Schritt, oder?
Ich habe durch mein Sportstudium sämtliche Qualifikationen erworben. Ein guter Freund von mir ist beim RSC aktiv und fragte mich, ob ich mir vorstellen könne, dort als Konditionstrainer zu arbeiten. Das habe ich gemacht, im zweiten Jahr wirkte ich dann auch als Co mit. 2004 wurde ich schließlich Chefcoach.
Zwei Meistertitel und Pokalsiege, das Double mit den Damen sowie internationale Erfahrung in der Champions League haben dann auch den Verband auf Sie aufmerksam gemacht.
Während eines internationalen Turniers im August sind Verbandsvertreter auf mich zugekommen und haben mich gefragt, ob ich mir den Job generell vorstellen könne. Vor vier Wochen haben wir dann über unsere Vorstellungen gesprochen und sind schnell übereingekommen.
Wie sehen Ihre Aufgaben genau aus?
Genau wie in jeder anderen Sportart. Ich bin viel unterwegs, um mir die Nationalspieler und Perspektivakteure anzusehen. Pro Jahr gibt es circa sechs bis acht Lehrgänge. Anders als im Fußball gibt es keine Qualifikationen für Welt- oder Europameisterschaften. Man kann aber während einer WM absteigen, so wie beispielsweise im Eishockey.
Im Juli 2009 steigt in Spanien die WM. Wie lauten Ihre Ziele?
An Plätzen will ich das nicht festmachen. Wir wollen die Lücke zu den Profiländern wie Spanien oder Italien schließen. Und 2010 bei der EM in Wuppertal ein würdiger Gastgeber sein.
Was fasziniert Sie am Rollhockey?
Das Zusammenspiel von Dynamik und Technik. Bislang war jeder Fußballer begeistert, wenn er ein Spiel live verfolgt hat.