Am Dienstag stellte der VfL Bochum Trainer Gertjan Verbeek frei. Nach zweieinhalb Jahre musste der Niederländer gehen. In der Fachzeitschrift "Voetbal International" sprach er nun über die Gründe der Trennung. Als Verbeek zu angeblichen Vorfällen im Trainingslager befragt wurde, zuckte er mit den Schultern: "Ich habe keine Spieler nach hause geschickt, und wir haben uns auch nicht gezofft. In Vaals ist nichts Aufsehnerregendes passiert", sagte der 54-Jährige.
Verbeek holte weiter aus. "Es haben sich Dinge angehäuft. Die vergangene Saison verlief schon mühsam, und die Ursachen davon kamen in dieser Vorbereitung auch wieder an die Oberfläche. Darüber haben wir in den vergangenen Wochen gesprochen. Das hat für Spannungen gesorgt. Letztendlich hat das zur Entscheidung geführt, die die Vereinsführung jetzt genommen hat", sagte der Trainer.
VfL Bochum hatte Aufstieg als Ziel
Laut Verbeek war es der Plan des VfL Bochum, kommende Saison in die Bundesliga aufzusteigen. "Wenn man solche Ambitionen hört, gehören da aber auch Konsequenzen zu. Was diese beinhalten und wie diese durchzuführen seien, darüber gab es unterschiedliche Ansichten", erklärt der Niederländer und ergänzt: "Im Rahmen seiner Möglichkeiten hat der Verein in den vergangenen Jahren doch sehr viel umgesetzt. Man muss sich jedoch fragen, ob das genug ist. Dabei geht es um eine breite Skala an Faktoren: Die Qualität des Kaders, Fazilitäten, Scouting, interne sowie externe Kommunikation, und so weiter."
Für Verbeek wurde es in den vergangenen Wochen "immer schwieriger, einen Konsens zu finden". Er betonte: "Ich bin anspruchsvoll, dominant und habe eine Meinung. Im Sinne des VfL Bochum habe ich diese immer wiedergegeben. Wenn die Ideen der Vereinsführung davon abweichen, steht man sich zu gegebenem Zeitpunkt immer häufiger gegenüber. Ich bin kein Charakter, der nach der Pfeife des Vereins tanzt. Umgekehrt galt für die Vereinsführung dasselbe. Ich finde es an sich auch mutig, dass die Vereinsführung diese Entscheidung jetzt genommen habt. Der neue Trainer hat dadurch in jedem Fall noch gut zwei Wochen Zeit, um die Mannschaft nach seiner Vorstellungen zu formen."