Nach dem 3:1 (2:1)-Erfolg gegen das Regionalliga-Schlusslicht war die Stimmung aber ernst. Zwar ging der Sieg für die Sportgemeinschaft, für die Jules Schwadorf (2) und Eren Taskin trafen, unter dem Strich in Ordnung - bot außer dem nackten Resultat aber keinen Anlass, sich auf die Schulter zu klopfen.
Zu selten präsentierte sich die Mannschaft konzentriert und konsequent im Spiel nach vorne, zu oft ließ sie dem Gegner, der im Lohrheide-Stadion alles andere als chancenlos war, Räume vor dem eigenen Tor. Das wurde trotz der unter der Woche erlittenen Sprunggelenks-Verletzung von Tim Boss gehütet. Der Keeper, der sich kurzfristig doch noch fitmeldete, ließ sich nichts zu Schulden kommen, war mit Doppeltorschütze Schwadorf und Rechtsverteidiger Sascha Tobor einer der besseren Wattenscheider.
Trotz Mannschaftsabend: Um zehn Uhr ist Training!
Christoph Klöpper indes nahm nach dem Spiel "die kritische Blickweise" ein: "Wir haben den dritten Sieg in Folge eingefahren, das gab es in Wattenscheid lange nicht. Wir haben ein Ziel erreicht, das wichtig war, mehr aber auch nicht", erklärte der 09-Coach. Die Leistung stimme keinen zufrieden, sagte der A-Lizenzinhaber weiter: "Vieles war nur Stückwerk."
Als sei das der Kritik noch nicht genug, setzten die Verantwortlichen noch eins drauf und strichen den Spielern den eigentlich freien Sonntag. "Obwohl heute Abend ein Mannschaftsabend ansteht, ist nicht frei, auch wenn das der Wunsch der Mannschaft war. Diese Leistung reicht einfach nicht aus, um an der Hafenstraße am kommenden Sonntag zu bestehen. Der Weg ist ganz, ganz weit." Sprach's und empfahl sich mit einem "Weiter geht's!" Damit meinte Klöpper aber nicht den nächsten Sieg, sondern die Arbeit auf dem Trainingsplatz.