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Spielabbruch in Bochum
"Eine Rudelbildung ohne Blut"

Was war da los?: "Rudelbildung ohne Blut"
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Die Bezirksligapartie zwischen Werne und Firtinaspor hat ein unrühmliches Ende gefunden. Nach einer "Rudelbildung ohne Blut" brach der Unparteiische das Spiel ab.

60 Spielminuten waren im Spiel des Tabellenletzten gegen den 16. absolviert, als sich die bis dato ruhige und insgesamt faire Begegnung innerhalb von Sekundenbruchteilen drehte. Nachdem Wernes Philipp Kathstede in Hernes Torhüter Erkan Oeztürk hineingerauscht war, blieb der Schlussmann der Gäste liegen. Zu diesem Zeitpunkt stand es 0:1 und im Anschluss an diese Szene entbrannten hitzige Diskussionen.

RevierSport hat nachgefragt: Was war da los?

Holger Aden (Trainer WSV Bochum):

"Wir lagen mit 0:1 zurück und spielten einen langen Ball in die Spitze. Deren Keeper kam raus und unser Spieler ist auf dem nassen Platz in den Torwart reingerutscht. Der hat dann den sterbenden Schwan markiert, obwohl der Schiedsrichter nicht mal Freistoß gepfiffen hat. Der Bruder vom Torhüter kam dann wie von der Tarantel gestochen locker 60 Meter über den Platz dorthin gesprintet und hat dann unseren Spieler gewürgt. Von sowas halte ich einfach gar nichts, das war völlig übertrieben. Bis dahin war das Spiel absolut ruhig, das hatte sich überhaupt nicht angedeutet! Danach kamen weitere Spieler der Herner dazu und es hat lautstarke Diskussionen und Gerangel gegeben. Der Schiedsrichter hat dann abgebrochen, weil er unsere Sicherheit nicht mehr gewährleisten konnte. Wir wollen die Punkte so nicht holen, doch die Aktion ging klar vom Gegner aus. Die haben die Punkte also nicht verdient, auch wenn sie geführt haben, aber wir hatten ja noch eine halbe Stunde Zeit, um das Spiel zu drehen."

Jörg Ritz (Trainer Firtinaspor Herne):

"Auch wenn die Konstellation aufgrund der Tabelle etwas brisant war, war das bis zu diesem Zeitpunkt ein ganz ruhiges Spiel. Nach dem langen Ball ist deren Stürmer in unseren Torwart Erkan Oeztürk gerutscht, obwohl der den Ball schon fest in den Armen hatte. Klar, der Platz war rutschig, aber trotzdem ist er völlig übertrieben da rein gegangen. Er hat unseren Keeper am Hals und an der Brust getroffen. Natürlich sind dann gleich Spieler von beiden Seiten hingelaufen und unser Spieler Hakan Oeztürk (der Bruder des Torhüters, Anm. der Red.) hat den Kathstede weggeschubst. Natürlich war das nicht in Ordnung. Der Schiedsrichter war aber nie involviert, es ging bei den Diskussionen nur um die Szene. Es kam zu einer großen Rudelbildung, es ist aber kein Blut geflossen. Natürlich kamen dann auch ein paar Zuschauer der Werner auf den Platz und wollten schlichten, das hat die Atmosphäre vielleicht nochmal zusätzlich aufgeheizt. Der Schiedsrichter ist dann einfach weggegangen und hat nach zwei Minuten auf Spielabbruch entschieden. Ich bin seit meinem 18. Lebensjahr Trainer, aber so etwas hab' ich noch nie erlebt! Es wäre absolut lächerlich, wenn Werne die Punkte bekommt. Für mich ist ein Wiederholungsspiel die einzig logische Konsequenz."

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