Im Sommer begeisterte er die Massen bei seinen Konzerten im Bochumer Ruhrstadion. Und am Mittwochabend war Herbert Grönemeyer nach Essen in die Lichtburg gekommen, um vor 1300 Besuchern die lit.RUHR zu eröffnen, das internationale Literaturfest findet bereits zum achten Mal statt.
Diesmal trat er aber nicht als Sänger in Erscheinung, auch wenn es kleinere Gesangseinlagen gab, denn es ging um seine Biografie "Grönemeyer", die er zusammen mit seinem langjährigen Freund und Schriftsteller Michael Lentz erstellte. Und in diesen zwei Stunden, an dessen Ende Grönemeyer Fragen aus dem Publikum beantwortete, bevor er mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde, ging es natürlich um seine Werke, seinen Lebensweg, aber auch um den VfL Bochum und die Frage, wann tritt der Mann, der einem Verein eine einzigartige Hymne schenkte, mal wieder live im Ruhrstadion auf?
Auf die Frage aus dem Publikum konnte der 68-Jährige keine klare Antwort liefern. Was er aber wusste, der perfekte Glücksbringer scheint er nicht zu sein, denn er kramte eine Anekdote aus dem Jahr 2006 heraus. Da präsentierte er dem Publikum seine Hymne "Bochum", geschrieben in Köln, live im Stadion.
Alles war also angerichtet für einen glorreichen Nachmittag vor den Augen des Popstars. Doch alle Bochumer hatten die Rechnung ohne Werder Bremen gemacht. Die erwischten einen Sahnetag und gewannen das Spiel in Bochum mit 6:0. Grönemeyer: "Zum Glücksbringer reichte es offenbar auch nicht."
Dafür aber zum Ehrenmitglied, doch auch dieses Unterfangen stellte sich als schwieriger heraus als gedacht. Denn der VfL wollte das Idol der Stadt zum Ehrenmitglied machen, bis man merkte, Grönemeyer sei nicht mal Mitglied beim VfL. Man fand auch hier eine Lösung für den 68-Jährigen, der in der laufenden Saison im DFB-Pokal als Ärmelsponsor fungierte, leider gab es das Aus bereits in der ersten DFB-Pokal-Runde bei Jahn Regensburg.
Das Sondertrikot war zu diesem Zeitpunkt schon ausverkauft, denn es gab nur 4630 Stück in Anlehnung an das gleichnamige Erfolgsalbum von Grönemeyer. Der Erlös wurde für wohltätige Zwecke genutzt.