Rot-Weiss Essen gegen Rot-Weiß Oberhausen - oder doch Rot-Weiß Oberhausen gegen Rot-Weiss Essen? Die Final-Paarung steht. Die Frage ist nur: Wer bekommt das Heimrecht?
Vorweg: Im Laufe dieser Woche, spätestens zu Beginn der kommenden Woche wird es eine Entscheidung geben. Das bestätigte Wolfgang Jades, Vorsitzender des Fußballausschusses des Fußballverbandes Niederrhein, gegenüber dieser Redaktion.
Und noch mehr: Jades erläuterte, was in den nächsten Tagen in der Verbandszentrale in Duisburg-Wedau besprochen und wie der Austragungsort gewählt wird.
"Es ist noch keine Entscheidung im Verband gefallen. Wir werden alle Dinge gegenüber stellen - was für Essen und was für Oberhausen spricht. Der Verbands-Fußballausschuss Niederrhein wird dann unter seinen neun Mitgliedern eine demokratische Wahl durchführen und das Votum an das Präsidium des Verbandes weiterleiten", erklärt Jades.
Stadion an der Hafenstraße gilt als favorisierter Ort für das Endspiel
Er erläutert weiter: "Danach wird das Präsidium, das mit mir auch aus neun Mitgliedern besteht, ebenfalls eine demokratische Wahl durchführen und entscheiden. Im Verlaufe dieser Woche, spätestens Anfang nächster Woche, werden wir dann das Ergebnis und den Final-Ort präsentieren."
10 x Rot-Weiss Essen (1995, 2002, 2004, 2008, 2011, 2012, 2015, 2016, 2020, 2023)
6 x Wuppertaler SV (1985, 1999, 2000, 2005, 2007, 2021)
3 x MSV Duisburg (1989, 2014, 2017)
3 x Rot-Weiß Oberhausen (1996, 1998, 2018)
2 x KFC Uerdingen (2001, 2019)
2 x FC Remscheid (1991, 1994)
2 x SSVg Velbert (2003, 2006)
2 x ETB SW Essen (1987, 2010)
1 x 1. FC Bocholt (1983)
1 x Borussia Mönchengladbach Amateure (1997)
1 x VfB Speldorf (2009)
1 x Sportfreunde Baumberg (2013)
1 x SV Straelen (2022)
Sollte die Wahl auf das Stadion an der Hafenstraße fallen, wäre es für Niederrheinpokal-Rekordsieger RWE das neunte Finale seit 2009 im eigenen Stadion. Dass die Verbandsvertreter den Austragungsort in Essen-Bergeborbeck favorisieren, liegt auf der Hand. In Essen wären aufgrund der besseren Vermarktungsmöglichkeiten der Logen die finanziellen Erlöse für alle drei Parteien - RWE, RWO und den Fußballverband Niederrhein - einfach größer.
Das interessiert die Oberhausener nur wenig. Sie wollen unbedingt im heimischen Stadion auflaufen. Patrick Bauder, einst Sportchef und aktuell Geschäftsführer des Regionalligisten, betonte gegenüber RevierSport: "Das mit der Hafenstraße ist doch Quatsch! Wenn jemand erzählt, dass wir ein Endspiel in Essen favorisieren, der lügt einfach. Wir sind Sportler und sehen natürlich die größeren Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen und in den DFB-Pokal einzuziehen in einem Heimspiel. Deshalb ist klar, dass wir in Oberhausen spielen wollen. Ich hoffe, dass der Verband auch so entscheidet. Nichts gegen RWE: Aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass die letzten Endspiele mit Essener Beteiligung gefühlt alle an der Hafenstraße ausgetragen wurden."
2018 gab es ein Finale zwischen RWO und RWE im Stadion Niederrhein. 15.000 Zuschauer waren gekommen - und sahen einen 2:1-Sieg des Underdogs aus Oberhausen. Bauder: "Wir brauchen uns nichts vorzumachen: Wenn wir gegen RWE zu Hause spielen, ist es ein Fifty-Fifty-Duell. Wenn wir in Essen spielen, sind sie der Favorit. Nochmal: Wir wollen unbedingt in unseren vier Wänden spielen!"