Der SC 1920 Oberhausen verpasste die Titelverteidigung bei der Oberhausener Hallenstadtmeisterschaft 2024 nur um Haaresbreite. Die frühe Führung des FC Sterkrade 72 glichen die Spielclub-Spieler kurz vor dem Ende der regulären Zeit aus.
Am Ende setzte sich Sterkrade mit 3:2 im Neunmeterschießen durch. Dabei war das Finale zwischen den beiden Teams von Unruhen geprägt. Sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz.
Nur drei Minuten waren gespielt, da ging der FC Sterkrade erst mit 1:0 in Führung, ehe es anschließend zu Handgreiflichkeiten auf der Tribüne kam. Die Situation in der vollbesetzten Willy-Jürissen-Sporthalle war unübersichtlich. Die Auseinandersetzung fand dabei aber definitiv im Block mit den SC 1920-Anhängern statt.
SC-Coach Thorsten Möllmann behauptete das Gegenteil: „Unser Block hatte damit nix zu tun. Die haben sich ruhig verhalten. Das war im Block von SuS 21 Oberhausen.“
Zum ersten Mal seit 2020 stand Möllmann indes in der Halle an der Linie. Denn nach Tumulten im Jahr 2020 beim Duell zwischen Arminia Klosterhardt und dem SC 1920 Oberhausen wurde der Stadtmeistertitel dem Spielclub 20 aberkannt und Präsident Möllmann wurde neben einigen Spielern von den Verantwortlichen für zwei Jahre gesperrt.
Jetzt das Comeback und es wurde wieder hitzig. Die Auseinandersetzungen auf der Tribüne konnten nach über fünf Minuten endlich beruhigt werden und schon ging es auf dem Platz wieder heiß her. Deniz Fahri Batman wollte einen Pfiff gegen sich nicht wahrhaben und beschwerte sich vehement beim Unparteiischen. Der zückte daraufhin die Rote Karte für den besten Spieler des Spielclubs.
„Ich finde es generell extrem, wie viel sich die Schiedsrichter rausnehmen dürfen“
Thorsten Möllmann
„Wir haben sportlich so gespielt, dass wir eigentlich gar kein Gegentor hätten kriegen dürfen. Aber manche Entscheidungen fand ich rätselhaft. Wenn sie dann unserem besten Mann des Turniers noch eine Rote Karte geben, obwohl er gefoult wird und sich kein Spieler mehr aufregen darf, kann ich das alles nicht mehr verstehen. Ich find es generell extrem, wie viel sich die Schiedsrichter rausnehmen dürfen“, beschwerte sich Möllmann nach der Final-Pleite besonders über den Platzverweis.
Auch im Folgenden bekam sich Möllmann nicht ein und wetterte gegen die Referees: „Hier und da wird Publik gemacht, wie Schiedsrichter angegangen werden. Man steht ihnen so zur Seite, dass es einige Schiedsrichter ausnutzen. Dadurch wird der Fußball kaputt gemacht. Die Schiedsrichter sollen für Fairness sein und das will ich sehen.“
Schon im Halbfinale sorgte eine Situation kurz vor Abpfiff gegen SuS 21 Oberhausen für Aufregung und einen wütenden Möllmann, der die Situation beim Stand von 1:0 für den SC wie folgt beschreibt: „Ich habe einen indirekten Freistoß im Halbfinale noch nie gesehen. Schrittfehler vom Torwart? Kann ich nicht begreifen. Und dann sind noch 0,6 Sekunden zu spielen, er schießt das Tor und dann fängt die Uhr an weiter zu laufen. Trotzdem kommen wir weiter. Wir waren die beste Mannschaft auf dem Platz, die beste Mannschaft des Turniers und haben gut gespielt. Aber man wollte nicht, dass der SC 20 Stadtmeister wird.“
Titel-Trainer kritisiert Aggressivität und schießt in Richtung anderer Trainer
Der Trainer des Stadtmeisters, Patrick Wojwod, schoss nach dem Turniersieg in Richtung Möllmann und Co.: „Wenn du im Vorfeld große Fresse hast, musst du abliefern. Das ist klar. Einfacher ist das, gerade für die jungen Spieler. Man hält den Mund und liefert von Spiel zu Spiel ab. Die ersten beiden Spiele waren wir nicht gut. Danach haben wir guten Fußball gespielt.“
Der Coach des Spitzenreiters der Kreisliga A nahm das Team des SC in Schutz, kritisierte allerdings die Anhängerschaft: „Das Schlimme im Finale war, dass das Spiel so oft unterbrochen war. Gehören die Aggressionen in die Halle? Denn eins steht fest, die Mannschaft vom Spielclub war super fair und da war alles in Ordnung. Darauf lasse ich nichts kommen. Aber das auf der Tribüne ist schade, das stört den Rhythmus. Deswegen bin ich die letzten 15 Sekunden auf den Platz gegangen, um zu zeigen, das kann ich auch.“