Geht er nach Mailand, Villarreal oder Sevilla? Oder entscheidet sich Christian Poulsen doch für ein weiteres Engagement beim Bundesligisten Schalke 04? Die Zukunft des dänischen Nationalspielers ist derzeit noch völlig offen. Berichten zufolge hat der Mittelfeldspieler bereits mehrere Verträge bei unterschiedlichen Klubs unterschrieben, nun mehren sich die Anzeichen, dass Poulsen den Königsblauen erhalten bleibt. Dafür würde der Klub unter Umständen sogar noch einmal in die Tasche greifen.
"Es wäre schizophren, ihn woanders aus einem Vertrag heraus zu kaufen", sagt Teammanager Andreas Müller: "Aber wenn er jetzt kommt und sagt: Mein Berater hat da Mist gebaut, ich würde am liebsten hier bleiben, dann würden wir eine Lösung finden. Es muss schon überzeugend sein, dass er wirklich auf Schalke spielen will und nicht nur, weil sich andere Möglichkeiten zerschlagen haben."
Der spanische Champions-League-Halbfinalist FC Villarreal fordert angeblich eine Abstandszahlung von 850.000 Euro, nachdem der 26 Jahre alte Poulsen einen schon abgeschlossenen Vertrag gemäß einer Klausel fristgerecht wieder gekündigt hatte, aber angeblich gleichzeitig auch beim AC Mailand einen Vertrag unterschrieben hatte. "Kein Verein muss für mich etwas zahlen", sagt Poulsen.
Müller will Poulsen halten
Der Vertrag mit Villarreal, den Poulsens Anwahlt Joern Bonnessen ausgehandelt hatte, enthielt eine beidseitige Option auf Kündigung bis zum 9. März, die der Däne zog. Offenbar weil im AC Mailand ein noch attraktiverer Interessent an ihn herangetreten war. "Falls Christian ein Angebot von einem Weltverein wie Milan haben sollte, dann könnte ich verstehen, dass er diese Chance wahrnimmt. Bei Villarreal sehe ich das anders, da wüsste ich nicht, was der Klub mehr zu bieten hätten als wir. Und hier weiß er, was er hat", sagt Müller, der Poulsen am liebsten in Gelsenkirchen behalten würde.
Auch Trainer Mirko Slomka würde es begrüßen, wenn er auch in der nächsten Saison auf den einsatzfreudigen Blondschopf bauen könnte. "Er genießt unsere absolute Wertschätzung und ist aufgrund seiner herausragenden Leistungen gerade in Partien gegen Spitzen-Mannschaften zu einer absoluten Persönlichkeit geworden", sagt der 38 Jahre alte Fußball-Lehrer.
Villarreal war schonmal an Poulsen dran
Poulsen war im Sommer 2002 für 6,25 Millionen Euro Ablöse vom FC Kopenhagen zu den Königsblauen gewechselt. Schalke hatte damals den Revierrivalen Borussia Dortmund ausgestochen, der ebenfalls um den Dänen gebuhlt hatte. Vor einem Jahr wollte ihn dagegen Villarreal bereits auf die iberische Halbinsel locken, der Wechsel scheiterte aber am Veto der Schalker Verantwortlichen.
Der Spieler selbst ist "irritiert, dass jeden Tag etwas in der Zeitung steht, und vieles davon ist nicht wahr". Nachfragen bezüglich seiner sportlichen Zukunft blockt er aber weiterhin gnadenlos ab. "Ich habe bis zum Sommer Zeit, daher mache ich mir keinen Stress", sagt Poulsen.
Pikanterie am Rande: Auch der FC Sevilla, am Donnerstagabend Schalker Gegner im UEFA-Cup-Halbfinale, hatte seine Fühler nach Poulsen ausgestreckt. "Wir haben in der letzten Woche mit seinem Berater verhandelt", sagt Vereinspräsident Jose Maria del Nido: "Wir wollten ihn, aber er geht zum AC Mailand. Daher haben wir die Gespräche abgebrochen."