Dank eines Kantersieges gegen Panathinaikos Athen und der Schützenhilfe des FC Barcelona darf Werder Bremen doch noch in der Champions League überwintern. Die Hanseaten bezwangen Panathinaikos Athen auch in dieser Höhe verdient mit 5:1 (3:0) und profitierten zudem vom gleichzeitigen Sieg von Barcelona. Die schon als Gruppensieger feststehenden Spanier setzten sich trotz des Verzichts auf mehrere Stammspieler beim Werder-Konkurrenten Udinese Calcio mit 2:0 (0:0) durch.
Mit einem Doppelschlag und Toren in der 28. und 31. Minute hatte Torjäger Nelson Valdez den größten Anteil am völlig ungefährdeten Erfolg der Bremer. Der überragende Johan Micoud hatte die Norddeutschen schon in der zweiten Minute per Foulelfmeter in Führung gebracht. Die weiteren Bremer Treffer steuerten Miroslav Klose (51.), der wegen eines Jochbeinbruchs mit einer Schutzmaske spielte, und Torsten Frings in der Nachspielzeit bei. Der Ehrentreffer für die überforderten Griechen gelang Abwehrspieler Nasief Morris per Kopfball in der 53. Minute.
Entscheidung nach einer halben Stunde
Schon nach einer guten halben Stunde war die Partie im Grunde für den Bundesliga-Dritten gelaufen. Auch ohne den wegen Leistenbeschwerden pausierenden Nationalspieler Tim Borowski beherrschte die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf Ball und Gegner und ließ den Gästen überhaupt keine Chance. Der Tabellendritte der griechischen Nationalliga, der sich mit einem Punktgewinn noch selbst für den UEFA-Pokal hätte qualifizieren können, wich trotz des schnellen Rückstandes nicht von seiner Defensivtaktik ab und bereitete der in den vergangenen Wochen bei Leibe nicht immer sicheren Deckung der Hanseaten keinerlei Probleme.
Das Team von Coach Alberto Malesani hatte schon vor Ende der ersten Halbzeit praktisch resigniert und war nur noch darauf bedacht, die Niederlage in erträglichen Grenzen zu halten. Während der gesamten Spielzeit kam der 22-malige griechische Meister überhaupt nur zweimal gefährlich vor das Werder-Tor.
Glanzvorstellung von Micoud
Eine Glanzvorstellung und die beste Leistung dieser Saison lieferte Micoud. Die Griechen ließen dem ehemaligen französischen Nationalspieler viel Raum, den er weidlich zu nutzen wusste. Micoud war an den ersten vier Toren seines Teams beteiligt und darüber hinaus eindeutig der bestimmende Spieler auf dem Feld. Auch der Einsatz Kloses machte sich trotz seines Handicaps bezahlt. Bei Luftkämpfen hielt sich der ehemalige Kaiserslauterer zwar unübersehbar zurück, aber am Boden schaltete er sich immer wieder gut in das Kombinationsspiel seiner Teamkollegen ein. Ein Stratege wie Micoud fehlte den Griechen, Kapitän Ezequiel Gonzalez, normalerweise für die Rolle prädestiniert, hatte einen ganz schwachen Tag erwischt und konnte für die Gäste keinerlei Impulse setzen.