Alles andere als ein Sieg gegen Panathinaikos Athen wäre für Bundesligist Werder Bremen im abschließenden Gruppenspiel der Champions League heute (20.45 Uhr/ live bei Premiere) eine herbe Enttäuschung. Für Gäste-Trainer Alberto Malesani steht dabei eine ganz spezielle Frage im Vordergrund. "Spielt Klose?" Schon im Hinspiel erzielte der Nationalspieler für Werder Bremen bei der 1:2-Niederlage den einzigen Treffer, als "Masken-Mann" flößt der Torjäger den Gästen noch mehr Angst ein.
Die endgültige Entscheidung darüber, ob der 27-Jährige trotz seines vor zwei Wochen erlittenen Jochbeinbruchs zum Einsatz kommt, soll laut Klose "so spät wie möglich" fallen. So wollte sich auch Trainer Thomas Schaaf einen Tag vor der Partie noch nicht festlegen: "Miroslav kann 90 Minuten spielen. Es ist aber noch nicht sicher, ob er von Beginn an spielt." Doch angesichts der Tatsache, dass die Hanseaten unbedingt einen Sieg brauchen, um zumindest den UEFA-Pokal zu erreichen, ist Klose heiß auf ein Mitwirken: "Ich setze alles daran, zu spielen."
Hoffen auf spanische Schützenhilfe
Denn mit Schützenhilfe des als Gruppensieger feststehenden FC Barcelona wäre bei einem Sieg gegen den 22-maligen griechischen Meister sogar noch ein Platz im Achtelfinale der Champions League möglich, drei Punkte der Katalanen in der Partie bei Udinese Calcio vorausgesetzt. Man wird rotieren, dennoch glaubt Werder-Sportdirektor Klaus Allofs an die ungebrochene Stärke von "Barca": "Die Spanier gehen an jede Aufgabe sehr professionell heran. Neue Spieler werden sich beweisen wollen und zeigen, dass sie zu Recht in diese Mannschaft gehören."
Trainer Thomas Schaaf hingegen verschwendet an das imaginäre Fernduell keinen Gedanken, er fokussiert sich ganz auf das "Endspiel" gegen Athen, in dem den Griechen schon ein Unentschieden reicht, um sich Rang drei und damit die Qualifikation für den UEFA-Cup von den Norddeutschen zurückzuholen. "Wir sollten nur auf uns schauen und uns in der Konzentration nicht ablenken lassen", sagte der Werder-Coach.
Personallage entspannt sich
Den Sonderfall Klose einmal ausgeklammert, hat sich die Personalsituation bei den Norddeutschen im Vergleich zum 2:0-Bundesliga-Heimsieg am Samstag gegen Aufsteiger MSV Duisburg weiter entspannt. Der gegen den Aufsteiger gesperrte Nationalspieler Torsten Frings steht ebenso wieder zur Verfügung wie Innenverteidiger Naldo. Als Alternative nimmt Abwehrspieler Petri Pasanen (Schädeltrauma) zumindest wieder auf der Ersatzbank Platz. Stürmer Ivan Klasnic (Blinddarmoperation) steht dagegen nicht im Kader.
Was dem Bundesliga-Dritten gegen Panathinaikos erwartet, darüber macht sich Sportdirektor Allofs keine Illusionen. "Es wird richtig zur Sache gehen, wir müssen auf alles eingestellt sein. Versteckte Fouls, Zeitspiel - einfach alles, was dazugehört", prophezeit der ehemalige Nationalspieler, der dennoch von einem Sieg überzeugt ist: "Wenn wir das nicht packen, haben wir das Weiterkommen in diesem Jahr auch nicht verdient."