Bayern München hat den zweiten Super-Gau in der Champions League verhindert und ist dank Torjäger Roy Makaay doch noch ins Achtelfinale eingezogen. Der Niederländer erzielte beim 1:0 (1:0)-Zittersieg gegen den belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht im "Alles-oder-Nichts-Spiel" den entscheidenden Treffer per Foulelfmeter in der 42. Minute. Durch den zweiten Heimsieg nach dem 2:1 gegen Celtic Glasgow zum Auftakt ersparte sich der allerdings über weite Strecken schwache Champions-League-Sieger von 2001 einen peinlichen Vorrunden-K.o. wie vor einem Jahr und darf nun wieder von Millionen-Einnahmen, attraktiven Gegnern und Titeln träumen.
Bayern bekommt es mit einem Gruppensieger zu tun
Mit neun Punkten schafften die Bayern noch den Sprung vom letzten auf den zweiten Platz in der Gruppe A hinter Olympique Lyon, das sich 3:2 gegen Celtic Glasgow durchsetzte. Damit erwartet den deutschen Meister bei der Auslosung am Freitag in Nyon (Schweiz) in jedem Fall ein Gruppenerster als Gegner.
Das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld bestimmte vor 52.000 Zuschauern im nicht ausverkauften Olympiastadion nur in der Anfangsphase das Geschehen deutlich. In der sechsten Minute blockte Anderlechts Abwehrspieler Hannu Tihinen einen Schuss aus kurzer Distanz von Claudio Pizarro ab. Nach der folgenden Ecke kam Michael Ballack völlig frei zum Kopfball, der Nationalspieler traf den Ball allerdings nicht richtig.
Nervöse Bayern mit unnötigen Fehlern
Das Trio wartete nach vielversprechendem Beginn allerdings häufig vergeblich auf verwertbare Zuspiele, zahlreiche Flanken landeten beim Gegner. Den Bayern war die Nervosität deutlich anzumerken, besonders Ze Roberto und Bixente Lizarazu unterliefen eine ganze Reihe von Flüchtigkeitsfehlern. Immerhin stand die Abwehr bei den wenigen Kontern der Gäste sicher, Torwart Oliver Kahn brauchte kaum einzugreifen.
Gute Chancen vor der Pause vergaben noch Owen Hargreaves und erneut Pizarro. Der 20-Meter-Freistoß von Hargreaves verfehlte in der 31. Minute das Tor ebenso wie Pizarros Kopfball vier Minuten später. Dennoch fiel die Führung der Bayern wie aus heiterem Himmel. Nachdem Michal Zewlakow Pizarro im Strafraum ohne Not umgestoßen hatte, verwandelte Makaay den fälligen Foulelfmeter sicher. Es war der fünfte Champions-League-Treffer des Niederländers in dieser Saison.
Zuschauer quittieren Unzufriedenheit mit Pfiffen
Doch auch das Führungstor konnte den Platzherren nach der Pause nicht die Hemmungen nehmen. Die Bayern zogen sich phasenweise weit in die eigene Hälfte zurück, Anderlecht kam zwangsläufig zu Chancen. In der 62. Minute hatten die Gastgeber Glück, als Lizarazu nach einem Kopfball von Aruna auf der Linie klärte. In der Schlussphase mussten sich die verunsicherten Münchner sogar Pfiffe der eigenen Fans anhören.