Die Vorzeichen stehen für Bayern München nicht gerade gut. Doch trotz der akuten Abwehrsorgen will der Rekordmeister im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen den RSC Anderlecht am Mittwoch bestehen und den Einzug ins Achtelfinale der Champions League schaffen. Bis zuletzt müssen die Münchner um den Einsatz von Innenverteidiger Robert Kovac (Oberschenkel-Verletzung) bangen.
"Unsere Mannschaft schafft das schon"
"Es geht wirklich um alles oder nichts. Das wird ein heißer Tanz. Aber unsere Mannschaft schafft das schon", erklärte der Manager, bevor die Bayern am Montagnachmittag zu einem kurzfristig angesetzten 48-Stunden-Trainingslager nach Rottach-Egern an den Tegernsee reisten. Wie schon nach der peinlichen 1:2-Pleite gegen Olympique Lyon, als die Münchner in dieser Saison erstmals in der "Königsklasse" taumelten, will Trainer Ottmar Hitzfeld seine Schützlinge im gediegenen Hotel Bachmair auf die besondere Situation einstimmen.
Partie gegen Anderlecht ist eine Endspiel um den Gruppensieg
Oliver Kahn sieht den deutschen Meister, der zuletzt bei Werder Bremen zu einem 1:1 kam, jedenfalls auf dem richtigen Weg. "Anderlecht wird ein absolut wegweisendes Spiel. Ein Endspiel um den Gruppensieg. Da braucht man nicht viel zu sagen. Der Druck ist enorm, aber wenn wir mit dem Willen wie gegen Werder spielen, kann man uns eigentlich nicht schlagen", meinte der Nationaltorwart.
Sollte der zuletzt stark aufspielende Kovac ausfallen, stünden Martin Demichelis und Thomas Linke bereit. Definitiv fehlen werden dagegen weiter Jens Jeremies, Mehmet Scholl, Markus Feulner und Sebastian Deisler.
Auch ein Remis ist zu wenig
In der Tabelle der Gruppe A liegt der deutsche Rekordmeister mit sechs Punkten auf dem letzten Rang hinter den mit je sieben Zählern punktgleichen Mannschaften von Olympique Lyon, Celtic Glasgow und Anderlecht. Um das Achtelfinale zu erreichen, muss der FC Bayern in jedem Fall gewinnen. Bei einem Remis ist sogar Platz drei und damit der UEFA-Pokal nur noch durch fremde Hilfe zu erreichen: Dann müsste Glasgow unbedingt gegen Lyon verlieren.
Der frisch gebackene belgische "Herbstmeister" Anderlecht, der von bisher 17 Auswärtsspielen in der Champions League nur eines gewann, wäre dagegen mit einem Unentschieden im Münchner Olympiastadion auf jeden Fall in der Runde der besten 16 dabei. Die Taktik ist daher so logisch wie einfach. "Wir fahren nach München, um mindestens ein Tor zu schießen", kündigte Trainer Hugo Broos an.