Die Dinge lassen sich leicht in Zusammenhang bringen. Am Sonntag werden Manipulationsvorwürfe gegen Hellmut Krug öffentlich, am Montag wird er von seinen Aufgaben als Chef des Projekts Videobeweis abgesetzt. Das – und die Formulierung in der offiziellen Erklärung des DFB – wirken wie eine Bestätigung der Vorwürfe. Das ist sie – das sei an dieser Stelle klargestellt – aber ausdrücklich nicht. Die Beteiligten bestreiten die Vorwürfe, beweisen lassen sie sich schon gar nicht. Im Sinne der Unschuldsvermutung sollte das eine nicht mit dem anderen vermengt werden.
Viel unstrittiger und öffentlich einsehbar ist, dass Hellmut Krug als Chef des Projekts Videobeweis versagt hat. Und auch wenn nicht jeder Fehler seiner Arbeit entspringt, so trägt er doch die Verantwortung für das verheerende Chaos, das rund um die gute neue Technik entstanden ist. Krug selbst hatte gesagt, dass das Projekt ein Jahr Vorbereitungszeit gehabt habe, dass es viel besser funktionieren würde als beim Confed-Cup. Die Wahrheit ist: Nach drei Monaten des ernsthaften Betriebs funktioniert kaum etwas.
Die Vorgaben für den Einsatz werden in einer Geschwindigkeit verändert, dass dem Zuschauer schwindlig werden könnte. Wie auch immer geartete Transparenz in allen Bereichen wünschen sich Stadionbesucher und andere Fußball-Fans bislang vergeblich. Aber das Gute ist: Es kann nur besser werden.