Vorjahressieger Wenzl demonstrierte an seinem 24. Geburtstag zwischen Weihnachtsmarkt und Rhein eindrucksvoll seine Qualitäten im Sprint und erfüllte mit seinem besten Saisonresultat und den ersten Weltcup-Punkten die WM-Norm. "Mit diesem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet. Im bisherigen Saisonverlauf lief es nicht wirklich rund", meinte Wenzl, der sich nach seinem Erfolg "ein Bierchen im Hotel" gönnte.
Mit einem taktisch guten Rennen sicherte sich Wenzl durch den Erfolg im Halbfinale die Endlaufteilnahme und rettete damit die Ehre des deutschen B-Teams. In Abwesenheit der Top-Läufer Tobias Angerer (Vachendorf) und Axel Teichmann (Lobenstein) erreichte außer Wenzl, der am Sonntag noch im Teamsprint antrat, kein deutscher Starter die K.o.-Runde der besten 30. Den Sieg im Düsseldorfer Dauerregen holte sich der Norweger Ola Vigen Hattestad vor seinem Landsmann Tor Arne Hetland und dem Italiener Fabio Pasini. Hattestad übernahm durch seinen Erfolg auch die Führung im Gesamtweltcup.
Während Wenzl beim Bundestrainer mit seiner Leistung für gute Stimmung sorgte, musste Behle von Vize-Weltmeister Angerer schlechte Nachrichten verkraften. Angerer fühlte sich wegen einer offenbar erneut im Anflug befindlichen Grippe bei seinem Test in St. Ulrich/Österreich nicht fit, verzichtete nach Rang 33 bei dem Alpencup-Rennen über 10 km am Samstag auf einen Einsatz am Sonntag und wird sich voraussichtlich am Montag in München von Mannschaftsarzt Bernd Wolfarth gründlich durchchecken lassen. "Ich hab noch was im Körper, es passt nicht so richtig. So macht das keinen Sinn", sagte der 31-Jährige dem sid: "Das ist jetzt eine schwierige Situation, denn der Faktor Zeit spielt nun eine Rolle. Wir werden ein Blutbild machen und sehen, ob was zurückgekommen ist." Aber er denke positiv, klammere sich an den Strohhalm und hoffe, dass es vom Körper her für den Start der Tour de Ski am 27. Dezember in Oberhof doch noch passe.
In Düsseldorf sorgte hingegen Claudia Nystad (Oberwiesenthal) auf dem achten Rang beim dritten Saisonsieg der Slowenin Petra Majdic für das beste deutsche Resultat der deutschen Frauen. Die Staffel-Olympiasiegerin von 2002 hatte allerdings Pech, als sie im Halbfinale nach einem Zusammenstoß mit der Russin Natalia Korostelewa stürzte und weit abgeschlagen als Fünfte den Einzug ins A-Finale verpasste. "Das gehört leider dazu", meinte Nystad, die sich nach dem zweiten Rang im B-Finale ebenfalls über ihr bestes Saisonergebnis freute.
Beim ersten Langlauf-Weltcup auf deutschem Boden unter Flutlicht belegten hinter der überragenden Majdic die Russin Natalia Matwejewa und die Norwegerin Maiken Caspersen Falla die Plätze zwei und drei. Manuela Henkel (15. Platz/Oberhof), Stefanie Böhler (21. /Ibach) und Evi Sachenbacher-Stehle (22./Reit im Winkl), scheiterten unterdessen im Viertelfinale, Nicole Fessel (Oberstdorf) verpasste als 32. die Qualifikation für die K.o. -Runden knapp.