Ganze 29 Sekunden bedurfte es, ehe Daniel Pietta die Schwarz-Gelben mit 1:0 in Front brachte. Doch auch die zwischenzeitliche 3:1 und 4:2-Führung gegen die „Kühlschränke“ sollte nicht ausreichen. Am Ende nahmen die Gäste drei Zähler mit in die Hansestadt. Und die Pinguine krochen regelrecht in die Kabinen des KönigPalasts - frustriert bis ins Mark.
Viel zu viele Chancen hatte der KEV in den vorausgegangenen 60 Minuten herausgespielt, um schlussendlich mit leeren Händen dazustehen. Dafür ließen die Hausherren in der Hintermannschaft aber auch viel zu viel zu. Das musste bei aller Enttäuschung auch Trainer Igor Pavlov einräumen: „Hamburg hat seine Chancen besser genutzt und viel Charakter gezeigt. Wir müssen unsere Defensivarbeit noch verbessern.“
Viel Zeit dazu bleibt ihnen allerdings nicht. Ganze drei Spiele stehen in der Hauptrunde noch auf dem Programm, ehe es in die Play-offs geht - oder auch nicht. Denn die restlichen Aufgaben, verbunden mit einem Blick auf die Tabelle, verheißen einen ungewollt spannenden Endspurt. „Die Konstellation ist natürlich so, dass wir im letzten Match zuhause gegen Augsburg vielleicht ein echtes Endspiel haben“, grübelt Krefelds Sportlicher Leiter Jiri Ehrenberger.
„Aber das wollen wir eigentlich umgehen.“ Da muss sich selbst der gebürtige Tscheche schon strecken, um noch Positives auszumachen: „Eigentlich war die Niederlage nicht so schlimm wie die gegen Ingolstadt. Das war richtig bitter, denn die hätten wir wirklich packen können.“ Deshalb müssen nun auswärts Punkte her. Nächste Möglichkeit: Am heutigen Sonntag im Düsseldorfer ISSDome.
Ausgerechnet beim Erzrivalen geht es für beide Teams schon fast um alles. „Doch es ist jetzt egal, gegen wen es geht. Für die DEG steht natürlich auch eine Menge auf dem Spiel, aber wir müssen uns einfach auf unsere Stärken besinnen und jetzt auch auswärts punkten. Dass wir das können, haben wir bewiesen.“ Und ein Erfolgserlebnis im Straßenbahnderby könnte den Pinguinen wieder Aufwind geben: „Wenn wir heute gewinnen, ist doch wieder alles im Lot“, beschwichtigt Ehrenberger. An Spekulationen, dass die Zusatzeinnahmen in den Play-offs den Rheinländern ganz gelegen kämen, erteilt der Manager daher auch eine klare Absage: „Das kommt überhaupt nicht in Frage, wir wollen Platz sechs.“ Und dann nach Möglichkeit besser aus der Pause kommen.