Handschuhe und Schläger flogen in die Luft und der Goalie machte trotz schwerer Torwart-Montur aus dem Stand einen Satz in die Luft. Auch bei den 1301 Zuschauern merkte man: Das waren mehr als drei Punkte, mehr als nur ein einfacher Sieg. Bereits vorab hatte Coach Didi Hegen die Partie zum Schicksalsspiel deklariert - und bei den Cracks offenbar den richtigen Nerv getroffen. Erstmals in dieser Saison wirbelte die Reihe um Michal Sup, Jan Alinc und vor allem Alexander Selivanov so, wie es sich Ralf Pape & Co. wohl bei der Verpfl ichtung dieser Namen vorgestellt hatten. „Das hat mich echt gefreut, so macht Eishockey Spaß“, pflichtet Hegen bei.
Ein Sonderlob erhielt aber nicht etwa die Paradereihe, sondern der vierte Angriffsblock: „Die haben super gekämpft“, und die „Stars“ entlastet. In puncto Fitness scheinen aber alle zugelegt zu haben, Hegen hat der Truppe offenbar wirklich Beine gemacht. Dennoch hofft der Trainer, die Belastung in Grenzen gehalten zu haben. „Wir haben auch viel an Taktik und System gearbeitet, so dass jetzt jeder weiß, wo er hinlaufen sollte.“
Trotz aller Euphorie muss nämlich klar sein: So leicht wie die Straubing Tigers wird es den Füchsen in der DEL wohl kein anderes Team mehr machen - und besonders in Überzahl müssen die Wedaustädter noch deutlich zulegen. „Wir haben einfach so gute Zocker, die wollen dann alles zu perfekt machen und den tödlichen Pass spielen“, meint Hegen. Dennoch sollte, mindestens im 5:3-Powerplay, einfach mehr rumkommen.
Um die gute Vorstellung in Nürnberg zu bestätigen, ist also eine abermalige Leistungssteigerung nötig. „Vielleicht rennen sie uns ja ins offene Messer“, spekuliert der 46-Jährige. Abschenken will er die Partie beim Hauptrunden-Besten der Vorsaison jedenfalls nicht: „Sonst wären wir ja bei einer Kaffeefahrt und darauf habe ich keine Lust.“