Dass dem HEV da durchaus eine unangenehme Aufgabe bevorsteht, war Petrozza vorher schon klar. Schlussendlich sollte erst durch das 5:3 von Sören Hauptig 43 Sekunden vor Schluss die Entscheidung fallen. Insgesamt präsentierten sich die Gäste von der Ostsee als kampfstarker und gut verteidigender Gegner. Die Folge waren viele Ungenauigkeiten und Fehlpässe im Herner Offensivspiel, die man so in den letzten Wochen vom HEV kaum bis gar nicht gesehen hat. Einige Pfostentreffer sowie eine starke Performance von Rostocks Goalie Dustin Haloschan taten ihr Übriges.
Für das Highlight des Abends zeigte sich Neuzugang Hugo Turcotte in seinem erst dritten Spiel für den HEV verantwortlich, als er beim Spielstand von 2:2 einem Piranhas-Verteidiger den Puck hinter dessen Tor abluchste, vor den Kasten zog und das Hartgummi am völlig verdutzten Haloschan vorbei schob (51.). Sein erster Treffer für Herne, weitere Tore durch den Ersatz des schwer verletzten Jakub Rumpel (Kreuzbandriss) werden wohl nicht lange auf sich warten lassen.
Der größte Kritikpunkt, den Petrozza nach Spielende anführte, war aber die eigene Überzahl. Zehn Powerplays hatte der Gastgeber dank bisweilen ungeschickt agierender Gäste bekommen, aber nur Aaron Reckers per Blueline-Hammer (31.) und Thomas Richter (57.) konnten daraus einen Nutzen ziehen. Der zwischenzeitliche 2:3-Anschluss der Rostocker durch Eric Haiduk (53.) fiel zudem bei Herner Überzahl. "Das hätten wir bei derart vielen Überzahlsituationen sicher besser ausspielen müssen. Aber immerhin hat es ja doch zu zwei wichtigen Toren im Powerplay gereicht, wir haben drei Punkte geholt und können damit zufrieden sein", erklärte Petrozza.
Gereicht hat es so auch zum 15. Sieg in den letzten 17 Spielen. Als Lohn springen die Grün-Weiß-Roten zurück auf Tabellenplatz vier und bauen den Vorsprung auf den ersten Nicht-Playoff-Platz neun auf vorerst neun Punkte aus. Wobei eigentlich jeder damit rechnet, dass dieser schon am Samstagabend auf zwölf Zähler anwächst, da der HEV ab 19 Uhr beim Liga-Vorletzten FASS Berlin antritt.
Petrozza bleibt am Gysenberg
Zudem gab der Klub auf der Pressekonferenz nach Spielende bekannt, dass der beliebte Trainer und Sportliche Leiter in Personalunion seinen Vertrag um ein Jahr bis 2017 verlängert hat. "Wir haben hier in den letzten Jahren zusammen viel aufgebaut und wollen diesen erfolgreichen Weg Stück für Stück zusammen weitergehen. Deswegen musste ich nicht lange überlegen, ob ich hier bleibe", sagte Petrozza.
Statistik: Tore: 1:0 30:41 Reckers (McLeod, Turcotte) PP1 1:1 38:57 Bezouska (Marek) 2:1 44:42 Nieberle (Schneider, Hauptig) 3:1 50:18 Turcotte 3:2 52:41 Haiduk (Stratmann) SH1 4:2 56:33 Richter (Turcotte, McLeod) PP1 4:3 57:04 Sulcik (Brink) 5:3 59:17 Hauptig (Nieberle, Schneider)
Strafminuten: Herne 6, Rostock 22 + 10 Dreschmann
Zuschauer: 1395