Das erste Finalspiel der Zweiten Bundesliga war für den EV Duisburg ein kurzes, aber intensives und erfolgreiches. Nach nur 133 Minuten Nettospielzeit endete das Duell nach 67:32 mit einem 3:2-Overtime-Sieg der Füchse. Einen von Kent McDonell eingeleiteten Konter gegen zu weit aufgerückte Tigers schloss Niklas Sunblad eiskalt ab, ließ Straubings bestem Spieler, Goalie Mike Bales, keine Chance. Es dauerte über eine Minute, bis Sundblad sich aus der Spielertraube befreien konnte, die sich nach dem spielentscheidenden Treffer auf ihn geworfen hatte. "Olé, super Duisburg", schallte es durch das altehrwürdige Straubinger Eisstadion am Pulverturm.
Über 5000 Fans der Tigers wollten es von der ersten Spielsekunde an in seinen Grundfesten erschüttern lassen, doch die Füchse machten sie schnell für einige Zeit mundtot. Nach 182 Sekunden brachte "Calle" Johansson die Hartgummischeibe erstmals im Tor der Gäste unter und in Überzahl ließ Hugo Boisvert nur 65 Sekunden später schon das 2:0 folgen. Die Tigers brauchten fast zehn Minuten, um sich von diesem Schock zu erholen und eine höhere Führung der Füchse wäre möglich gewesen. "Da hat eine Hand breit gefehlt", kommentierte Trainer Didi Hegen Michael Wagingers Großchance zum 3:1 in Minute 20. Freistehend brachte er die Kelle nicht an den Puck. Niklas Hede hatte kurz zuvor unmittelbar nach einer doppelten Überzahl der Tigers den Anschlusstreffer geschafft. Der Routinier war auffälligster Feldspieler der Tigers. Dumme Strafzeiten hatten den Duisburger Spielfluss gebremst und die Gastgeber zurück in die Partie gebracht.
Im Mitteldrittel erabeiteten sich die Füchse erneut die Mehrzahl an Tormöglichkeiten, konnten aber nicht noch einmal einnetzen. Allein Patrick Reimer, einmal mehr der auffälligste Duisburger, scheiterte mit zwei herrlichen Einzelaktionen innerhalb einer Minute an Mike Bales. Dimitrij Kotschnew, der Dienstag sein bisher bestes Spiel lieferte, zeigte sich hellwach, als Nolan Pratt in kurzer Folge, dreimal die Scheibe vertändelte und Straubinger Stürmer freie Schussbahn hatten. Angestachelt von den 5000 Fans, drehten die Tigers in den letzten Minuten des Mitteldrittels noch einmal auf und kamen nach einem Stellungsfehler von "Calle" Johansson zum Ausgleich.
Im letzten Spielabschnitt agierten die Füchse sehr defensiv und konnten sich dennoch wieder die Mehrzahl an guten Tormöglichkeiten erspielen. Erst in der 51. Minute feuerte Niklas Hede einen wirklich gefährlichen Schuss auf das Duisburger Tor ab. Da hatten Daniel Pietta, und Kent McDonell schon gute Chancen vergeben. Torsten Kienass hätte den Füchsen liebend gerne die Overtime erspart, aber auch er fand kurz vor dem Ende in Mike Bales seinen Meister. Aber nur wenige Zeigerumdrehungen später hatten die Füchse ihn dann geschafft, den erhofften Sieg bei den Tigers.
"Das Spiel am Freitag zu Hause ist für mich das wichtigste der Serie", meinte Verteidiger Rainer Köttstorfer. "Wenn wir das gewinnen, sind wir zu 90 Prozent durch."